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NABU

NABU und EED kritisieren Verhandlungsgrundlage zum WTO-Agrarabkommen

Bonn (ots)

Naturschutzbund NABU und Evangelischer
Entwicklungsdienst (EED) haben anlässlich der morgen beginnenden
WTO-Ministerkonferenz an die Bundesregierung und die EU appelliert,
die Ernährungssicherung der Entwicklungsländer und den Umweltschutz
wieder in den Mittelpunkt der WTO-Agrarverhandlungen zu stellen. "Mit
ihrer einseitigen Ausrichtung auf freien Welthandel verhindert die
WTO die notwendige internationale Agrarwende", sagte NABU-Präsident
Olaf Tschimpke.
Zum Bedauern von NABU und EED habe Bundesverbraucherministerin
Künast ohne Not einen Verhandlungstext gebilligt, der als Kompromiss
zwischen der EU und den USA, aber ohne Konsultation der restlichen
WTO-Mitgliedsländer, ausgehandelt worden sei. "Entgegen der
Behauptung von Ministerin Künast ignoriert der EU-USA-Vorschlag
faktisch die Interessen der Entwicklungsländer", kritisierte der
EED-Vorstandsvorsitzende Konrad von Bonin. So übergehe der Entwurf
völlig die so genannten "nicht-handelsbezogenen Anliegen", wie vor
allem Subventionen für Umwelt- und Qualitätsfragen. Auch bei den
Aussagen über die Sonder- und Vorzugsbehandlung der
Entwicklungsländer fehlten elementare Verhandlungsthemen. So müsse es
nach Ansicht von EED und NABU den Entwicklungsländern erlaubt sein,
sich bei wichtigen Grundnahrungsmitteln zur Sicherung der
Selbstversorgung weiterhin mit Zöllen zu schützen.
Bei den besonders schädlichen Exportsubventionen bleibe der
Entwurf dagegen sehr schwammig. "Der EED hält an der Forderung nach
einem vollständigen Abbau aller Formen der Exportförderung fest.
Offensichtlich will die EU davon mit dem Argument der
Gleichbehandlung von US- und EU-Exportförderung ablenken", so von
Bonin weiter. NABU und EED forderten Bundesregierung und EU auf, mehr
Zugeständnisse beim Subventions- und Zollabbau von exportorientierten
Agrarprodukten zu machen, um damit mehr Verhandlungsspielraum für die
Bekämpfung von Hunger und Armut in den Entwicklungsländern sowie für
die Förderung von Umwelt- und Tierschutz zu gewinnen. "Die
unausgewogene Verhandlungsgrundlage ist eine sichere Strategie, die
WTO-Ministerkonferenz in Cancún gegen die Wand zu fahren", sagte Olaf
Tschimpke.
Für Rückfragen: 
Florian Schöne
NABU-Agrarexperte
Tel. 0228-4036-169
Ilonka Boltze
EED-Pressereferentin
Tel. 0228-8101-2503
Ein Positionspapier ist unter Tel. 0228-4036-142 und im Internet
unter www.NABU.de erhältlich.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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