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NABU

NABU und BUND: Keine Steuergelder für Tierquälerei und Umweltbelastung

Berlin (ots)

Der Naturschutzbund NABU und der Bund für Umwelt
und Naturschutz Deutschland (BUND) haben die Pläne von 
Bundeslandwirtschaftsminister Horst Seehofer kritisiert, 
Investitionsförderungen für Tierställe künftig nicht mehr an 
Umweltstandards zu binden. Nach Information der beiden Verbände 
wollen Bund und Länder am kommenden Donnerstag eine Aufhebung der 
geltenden Fördergrundsätze beschließen. Bisher wird Landwirten eine 
staatliche Förderung für Stallbauten nur gewährt, wenn sie genügend 
Fläche für die im Stall anfallende Gülle vorweisen können und ihr 
Einkommen eine bestimmte Obergrenze nicht überschreitet. Unter dem 
Deckmantel des Bürokratieabbaus sollen nun in einer "Hauruckaktion" 
die bisherigen Auflagen zur Flächenbindung in der Tierhaltung und den
Einkommensgrenzen abgeschafft werden. Das heißt im Klartext: 
Massentierhaltungsbetriebe können künftig staatliche Subventionen 
erhalten, die den Ökobauern und den tierfreundlich arbeitenden 
Betrieben dann fehlen.
"Minister Seehofer macht sich mit dem Vorschlag zum 
Erfüllungsgehilfen einer Agrarindustrie, die zu mehr Tierquälerei und
Umweltbelastung führt", sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.
Es sei inakzeptabel, dass öffentliche Gelder zur Förderung einer 
industriellen Massentierhaltung verwendet würden. Dies gelte umso 
mehr, als die Stallbauförderung aus dem Budget der ländlichen 
Entwicklung erfolgen solle, das bisher für besonders tier- und 
umweltgerechte Betriebe vorgesehen war. Im Dezember 2005 habe der 
Europäische Rat diese Mittel um 40 Prozent gekürzt und so die 
Finanzlage für eine naturverträgliche Landwirtschaft ohnehin schon 
verschärft. Die Umweltverbände forderten, dass ausschließlich eine 
nachhaltige Entwicklung im ländlichen Raum unterstützt werden dürfe. 
Hierzu gehöre die Honorierung der Naturschutzleistungen der Landwirte
sowie die Förderung von Ökolandbau und artgerechter Tierhaltung. "Der
Vorstoß von Bund und Ländern widerspricht allen Prinzipien einer 
zukunftsfähigen Förderpolitik und muss daher unbedingt gestoppt 
werden", so Hubert Weiger, agrarpolitischer Sprecher des BUND.
Originaltext vom NABU
Rückfragen:
Florian Schöne, NABU-Agrarreferent, Tel. 0172-5966097
Reinhild Benning, BUND-Agrarreferentin, Tel. 0176-650 98 341
Im Internet zu finden unter www.nabu.de und www.bund.net

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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