NABU begrüßt Kompromiss zum Mähverbot auf Brachflächen
Berlin (ots)
Der Naturschutzbund NABU hat die heutige Entscheidung des Bundesrates zum Mäh- und Mulchverbot von stillgelegten Flächen als einen späten Sieg der Vernunft begrüßt. Die Länderkammer stimmte einem Kompromissvorschlag der Bundesregierung zu, wonach Landwirte in der Zeit vom 1. April bis 30. Juni ihre Brachflächen weder mähen noch mulchen dürfen. Noch im März hatte sich der Bundesrat dafür ausgesprochen, den bisher geltenden Sperrzeitraum auf den 15. Juni zu verkürzen. "Der heutige Beschluss rettet unzähligen Wildtierarten wie Feldhasen, Rehen oder Bodenbrütern das Leben", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Hintergrund der bisherigen Länderinitiative war die Angst vor der unkontrollierten Ausbreitung von Ackerunkräutern aus den Brachen auf angrenzende Felder. Erst aufgrund des massiven Widerstands von Bundesumweltminister Gabriel hatten die Länder schließlich von ihrer ursprünglichen Forderung Abstand genommen.
Mit dem jetzt gefundenen Kompromiss haben die Wildtiere zwei Wochen mehr Zeit, ihre Jungen aufzuziehen und so vor dem Mähtod zu retten. "Wäre die Sperrfrist bereits Mitte Juni ausgelaufen, wäre ein verheerender ökologischer Kahlschlag in wichtigen Rückzugsräumen der Kulturlandschaft zu befürchten gewesen", sagte der NABU-Präsident. Da die Regelung die Voraussetzung zum Erhalt der Agrarsubventionen sei, wäre dieser tausendfache Tiermord auch noch mit Steuergeldern finanziert worden. "Anstatt die geltenden Umweltauflagen zu verwässern, sollten sich die Länder lieber für eine Abschaffung der unsinnigen Mulchpflicht einsetzen", so Tschimpke weiter. Der NABU rufe daher Bund und Länder auf, die jährliche Pflicht zur Mahd von stillgelegten Flächen ersatzlos zu streichen.
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Originaltext vom NABU
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