Fernglück
Dokumentarfilm von Shaheen Dill-Riaz über junge Menschen, die sich fern der Heimat sozial engagieren
Mit Video-Stream
Mainz (ots)
Sonntag, 15. März 2015, 22.00, Uhr, 3sat Erstausstrahlung
Erfahrungen machen, helfen lernen, die Welt entdecken: Mehr als 16.000 Freiwillige machen sich jedes Jahr nach dem Abitur fern der Heimat nützlich. Programme wie "weltwärts", das im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung durchgeführt wird, verzeichnen nach dem Wegfall von Zivil- und Bundeswehrdienst Rekordzahlen. In dem Dokumentarfilm "Fernglück" begleitet der Filmemacher und Grimme-Preisträger Shaheen Dill-Riaz junge Deutsche von der Abreise in sein Heimatland Bangladesch bis zur Heimkehr und dokumentiert ihre Erfahrungen in der spannungsreichen Begegnung mit einer ihnen fremden Kultur und mit sozialen Verhältnissen, die sie auf die Probe stellen. Das einfühlsame Porträt schildert den Reifungsprozess einer ebenso abenteuerlustigen wie verantwortungsvollen Generation, wirft aber auch die Frage nach dem Sinn solcher Projekte auf.
Seit das Programm "weltwärts" 2008 gegründet wurde, fahren jährlich junge Menschen im Alter von 18 bis 28 Jahren in die ärmsten Regionen der Welt, um Non-Profit-Organisationen bei ihrer Arbeit zu unterstützen. So der Idealfall. Felix, Caro, Anna, Julian, Michelle und Rosa sind einige der Jugendlichen, die nach dem Abitur von Dill-Riaz begleitet nach Bangladesch aufbrechen, um dort in sozialen Projekten zu arbeiten. Doch wie gehen sie damit um, wenn schon ein paar Wochen nach Ankunft die Menschen ihres Gastlandes in Dhaka auf die Straße gehen, um die Todesstrafe für die Kriegsverbrecher des Befreiungskrieges von 1971 zu fordern? Oder wenn die neunstöckige Textilfabrik Rana einstürzt und Tausende von Menschen unter sich begräbt? Verwirrende Eindrücke. Trotzdem habe keiner von ihnen diese Reise bereut, sagt Filmemacher Dill-Riaz am Ende seines Films. "Sie haben Freundschaften geschlossen und wollen die Verbindung zu diesem Land nicht verlieren." Der Aufenthalt habe aber auch auf beiden Fragen hinterlassen, die durch die Begegnung entstanden sind. "Vielleicht sind das die Fragen, die die Freiwilligen nicht loslassen, genauso wenig wie mich", so der Filmemacher.
Shaheen Dill-Riaz wurde 1969 in Dhaka geboren. Mit zwölf Jahren schickten ihn seine Eltern auf eine Militärschule. Er trat jedoch nicht in die Armee ein, sondern wurde statt dessen Mitbegründer des Internationalen Kurzfilmfestivals in der bengalischen Hauptstadt. 1992 erhielt er ein Stipendium des Goethe-Instituts und kam nach Berlin. Er studierte Kunstgeschichte und später Kamera an der Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam. Für seinen Dokumentarfilm "Eisenfresser" erhielt er 2010 den Grimme-Preis, die 3sat-Produktion "Der Vorführer" erhielt 2013 den Sonderpreis Kultur des Landes Nordrhein-Westfalen.
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