3sat-Wissensabend "wissen aktuell: Wunderwerk Sprache" über Trends und neue Erkenntnisse rund um unser Sprachvermögen
Mainz (ots)
Donnerstag, 25. Februar 2016, 20.15 Uhr Erstausstrahlung
Was hat eine Stabheuschrecke mit der menschlichen Sprache zu tun? Forscher an der Universität in Bielefeld wollen an diesem filigranen Insekt erforschen, warum wir überhaupt sprechen können. Ihre Vermutung: Sprache und Motorik haben unmittelbar miteinander zu tun. "wissen aktuell" erklärt die Forschungsergebnisse und zeigt, warum beim Sprechen das Bewusstsein eine zentrale Rolle spielt.
Neben der Grundlagenforschung geht es in "wissen aktuell" auch um angewandte Sprachwissenschaft: In der globalisierten Welt werden Fremdsprachen immer wichtiger. Daher hat die EU 2002 ein ehrgeiziges Ziel formuliert: Alle EU-Bürger sollen in Zukunft zusätzlich zu ihrer Muttersprache zwei weitere Sprachen erlernen. "wissen aktuell" ist den entscheidenden Fragen auf der Spur: Wann ist der beste Zeitpunkt, um mit einer Fremdsprache zu beginnen, wie wird eine neue Sprache am besten vermittelt und welche pädagogischen Modelle versprechen den größten Erfolg?
Auf der anderen Seite sind weltweit mehr als 2.000 Sprachen vom Aussterben bedroht, allein in Europa über 50. Es handelt sich vor allem um Dialekte. Am Beispiel des Saterfriesischen und einigen Sprachinseln in der Schweiz geht "wissen aktuell" der Frage nach, ob mit dem Untergang von Sprachen auch unsere kulturellen Wurzeln bedroht sind. Es werden Menschen vorgestellt, die sich aktiv und mit kreativen Ideen für den Erhalt ihrer Muttersprache einsetzen.
Weitere Themen drehen sich um Probleme mit der Sprache: Singen statt sprechen Ein vielversprechender Behandlungsansatz für Aphasie nach einem Schlaganfall kommt aus Amerika: Die "melodische Intonationstherapie" macht Schlaganfall-Patienten Hoffnung auf Erfolg. Radio "schöner stottern" Eine unkonventionelle Radiosendung will dem Stottern ein positives Image verpassen. Sprechende Hände Das Studienfach "Deafstudies" vermittelt nicht nur die Gebärdensprache, sondern auch die Kultur, die hinter dieser Sprachgemeinschaft steht. Lesen in Gesichtern Nonverbale Sprache ist das Thema von Sprachforschern an der Universität Tübingen, die Gestik und Mimik von Menschen aus unterschiedlichen Kulturkreisen erkunden.
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