3sat: Kulturzeit extra: Bilder auf der Wüste
Das Rätsel der Pampa
von Nasca
Samstag, 27. April, 19.20 Uhr
Mainz (ots)
Es ist eine der trockensten Gegenden der Welt, eine Wüste, in der es nur einmal im Jahr für ein paar Minuten regnet: Die Pampa von Nasca, eine Hochebene westlich der peruanischen Anden. Bekannt wurde die Wüste durch monumentale Zeichnungen, die auf der Erde über Kilometer hinweg Menschen, Tiere und abstrakte Muster zeigen. Theorien über Sinn und Zweck der Linien gibt es viele. Die bekannteste ist wohl die These Erich von Dänikens, der in ihnen die Zeichen für einen Weltraumbahnhof und Signale für Ufos sah.
Jetzt hat sich erstmals ein Archäologen-Team daran gemacht, die Linien wissenschaftlich systematisch zu erfassen und zu erforschen. Die Wissenschaftler entdeckten Grabkammern und Reste von Opfergaben. Daraus schlossen sie, dass die Linien durch rituelle Prozessionen entstanden, die zwischen den einzelnen Gräbern stattfanden. Aber die Archäologen machten noch eine zweite Entdeckung: 30 Kilometer von der Hochebene entfernt, im Palpa-Gebirge, sind an Felswänden Zeichnungen erhalten, die wie Skizzen und Entwürfe für die großen Bilder wirken.
Die weltbekannten Bilder von Nasca sind in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes aufgenommen worden. Sie sind geschützt und touristisch erschlossen. Das beschert den Menschen von Nasca ein bescheidenes Einkommen. Anders ist die Situation in Palpa, dem vermutlichen Ursprungsort der Zeichnungen. Die Bilder dort sind ungeschützt und von Zerstörung bedroht. Deshalb wollen die Archäologen jetzt auch die Zeichnungen von Palpa zum Weltkulturerbe erklären lassen. Außerdem wird in Palpa gerade mit finanzieller Unterstützung aus Europa ein Museum gebaut, das den Menschen die Zeichnungen nahe bringen soll. Vielleicht trägt es dazu bei, der kleinen Stadt am Rande der Anden durch den Tourismus zu einem wirtschaftlichen Aufschwung zu verhelfen.
3sat zeigt den Film von Christoph Spielberger als Erstausstrahlung.
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