3sat zum 10. Todestag von John Cage
ab Freitag, 9. August 2002,
1.10 Uhr
Mainz (ots)
3sat erinnert mit vier Programmbeiträgen an den zehnten Todestag des amerikanischen Komponisten, Schriftstellers und Künstlers John Cage am 12. August. Am Freitag, 9. August, 1.10 Uhr, ist mit dem Film "John Cage - One high 11 and 103" aus dem Jahr 1992 das letzte Werk des Komponisten zu sehen: Dabei kam Cage zum ersten Mal mit dem Medium Film in Berührung. In außergewöhnlicher Weise verbindet sich in dem Film die Musik eines riesigen Solisten-Orchesters mit einem faszinierenden Spiel von Licht und Schatten. John Cage gelang es, sein Projekt noch vor seinem Tod zu vollenden und damit einen weiteren Meilenstein im Genre der Filmkompositionen zu schaffen. Der Film handelt von der Wirkung des Lichts in einem leeren Raum.
Im Anschluss, ab 2.45 Uhr, schildert die Dokumentation "Die Entstehung des Spielfilms One high 11 and 103'" (1992) von Henning Lohner die Entstehungsgeschichte des letzten Werkes von John Cage, gewährt einen Einblick in die spezielle Kompositionsweise des amerikanischen Künstlers und gibt Hilfestellungen zum Verständnis der Komposition.
Am Samstag, 10. August, zeichnet das Porträt "John Cage - Die Utopie im Niemandsland" (1992) von Henning Lohner ab 21.45 Uhr an den Schauplätzen Berlin und New York ein sehr persönliches Bild von John Cage. Im Anschluss, ab 22.35 Uhr, zeigt 3sat den Dokumentarfilm "John Cage" (1966): Klaus Wildenhahn hat John Cage, Merce Cunningham und dessen Tanztruppe im Sommer 1966 bei ihrer Südfrankreich-Tournee begleitet.
John Cage, geboren am 5. September 1912 in Los Angeles, war Komponist, Musikschriftsteller, Musiker, Philosoph, Dichter, Maler und Lehrer. Sein Denken und Fühlen umfasste viele Bereiche des menschlichen Lebens. Der Schüler Arnold Schönbergs, Bewunderer James Joyces und Freund von Marcel Duchamp starb am 12. August 1992 in New York. Zu Anfang kaum beachtet und als Scharlatan abgetan, avancierte der gebürtige Kalifornier schließlich zu einem Wegbereiter der Neuen Musik. Sein Anliegen war es, die Kunst im Alltag zu finden. Seine zeitgenössische Kunstauffassung führte John Cage zum Prinzip des Zufalls und der "Anarchie". Geräusche des täglichen Lebens fanden in seiner Musik ebenso ihren Platz wie die Stille. Zeit seines Lebens arbeitete John Cage an musikalischen Innovationen. Noch vor der eigentlichen Erfindung der elektronischen Musik experimentierte er mit verschiedenen elektro-akustischen Klangerzeugern.
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