3sat zeigt ein Porträt über Rudi Dutschke
Sonntag, 13. April 2003, 22.45 Uhr
Mainz (ots)
Rudi Dutschke, Anführer und Symbol der 68er-Revolte, führte zwischen 1963 und 1979 heimlich Tagebuch. Seine Frau Gretchen hat die rund 300 Seiten nun zum Druck freigegeben. Mit "Dutschke, Rudi, Rebell" (1998) sendet 3sat ein Porträt des Revolutionärs, das - ohne Tabus und Mythen - einen zerrissenen Menschen zeichnet. Der Film von Jürgen Miermeister erzählt Dutschkes Geschichte und den Geist der Zeit mit der Musik von Bob Dylan, David Bowie und den Doors.
Rudi Dutschke wurde am 7. März 1940 in Schönfeld/Mark Brandenburg geboren. Nach einer Ausbildung zum Industriekaufmann studierte er in Westberlin Soziologie. 1963 schloss er sich der "Subversiven Aktion" an, die 1964 im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) aufging. Mit der Zeit entwickelte er sich immer mehr zum führenden Kopf des "antiautoritären Lagers" innerhalb der SDS. Er organisierte Kampagnen für Abrüstung, gegen die Notstandsgesetze und gegen den Vietnamkrieg. Dutschke wurde am 11. April 1968 von dem Arbeiter Josef Bachmann niedergeschossen. Er überlebte schwer verletzt. Durch die organische Hirnverletzung litt Dutschke aber immer wieder an epileptischen Krämpfen. Am Heiligen Abend 1979 erlag er seiner Krankheit.
3sat widmet sich in weiteren Beiträgen der 68er-Generation: Am Sonntag, 13. April, 21.15 Uhr, begibt sich der Filmemacher Wolfgang Ettlich in "Die 68er Story - Eine Generation vor der Rente" (1998) auf eine spannende filmische Reise, auf der er Alt-68ern wie Willy Brandts Sohn Peter und Bundesinnenminister Otto Schily begegnet. Am Mittwoch, 16. April, 21.00 Uhr, startet 3sat die vierteilige Reihe "Was war links?" (2003), die sich mit der linken Lebenspraxis in den 60er, 70er und 80er Jahren beschäftigt.
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