VdTÜV: Nebenwirkungen von Medikamenten gefährden Autofahrer
Berlin (ots)
Rezeptfreie Schmerz- und Grippemedikamente können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen. Da gerade in der kalten Jahreszeit verstärkt zu Hustensäften und Mitteln gegen Erkältungskrankheiten gegriffen wird, rät der Verband der TÜV e.V. auch bei rezeptfreien Medikamenten sorgfältig den Beipackzettel zu lesen und im Zweifelsfall auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen.
"Auch wenn sie nicht verschreibungspflichtig sind, schränken manche Erkältungs- und Grippemittel die Fahrtüchtigkeit der Verkehrsteilnehmer erheblich ein", warnt Dipl.-Psych. Gerhard Laub, Vorsitzender der Kommission Fahreignung beim VdTÜV. "Die Wirkstoffe in Medikamenten verursachen Nebenwirkungen wie Ermüdungserscheinungen oder Benommenheitszustände, die sich negativ auf das Fahrverhalten auswirken können. Fatal ist, dass die Konsumenten von Medikamenten oft nicht die Verbindung mit einer möglichen Fahruntüchtigkeit vermuten", erklärt Laub. Besonders bei nasskaltem Wetter wird den Verkehrsteilnehmern aber höchste Konzentration und Aufmerksamkeit abverlangt.
Problematisch wird die Einnahme von Medikamenten in Kombination mit anderen Präparaten, die in der Wechselwirkung das Reaktionsvermögen sowie die Fahrtüchtigkeit noch stärker beeinträchtigen können. Wird zusätzlich zu den Medikamenten noch Alkohol konsumiert, wirkt sich dies oft verstärkend auf die Medikamentenwirkung aus.
Der VdTÜV empfiehlt daher den Beipackzettel des Medikaments genau zu lesen bevor man sich in den Wagen setzt - und im Zweifelsfall den Arzt oder Apotheker um Rat zu fragen. Bei Beeinträchtigung des Reaktions- oder Sehvermögens oder bei erhöhter Müdigkeit infolge der Medikamenteneinnahme sollte der Autofahrer den Pkw stehen lassen, um ein erhöhtes Unfallrisiko zu vermeiden.
Statistisch gesehen nimmt die Anzahl an Krankheiten sowie die Fälle von Mehrfachkrankheiten mit steigendem Lebensalter zu. "Daher nehmen gerade ältere Verkehrsteilnehmer in der Regel mehr Medikamente, vor allem in Kombination, ein. Sie sollten daher besonders auf mögliche Wechselwirkungen achten, bevor sie sich ans Lenkrad begeben", empfiehlt der Fachmann Laub.
Bei chronischen Krankheiten sollte man sich fragen, ob die Fahrtauglichkeit noch vollständig erhalten ist. Eine freiwillige Beratung - unter strikter Wahrung der ärztlichen Schweigepflicht - z. B. bei den medizinisch-psychologischen Stellen der TÜV kann hierüber Aufschluss geben.
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