Sicheres Arbeiten auf hoher See: TÜV-Arbeitsmediziner überprüfen Tauglichkeit von Mitarbeitern im Offshore-Bereich
Berlin (ots)
Arbeitnehmer, die auf Offshore-Windkraftanlagen arbeiten, sind extremen Arbeitsbedingungen und Gefahren ausgesetzt. Mit einer Gesamthöhe von bis zu 100 Metern bergen diese Anlagen Risiken wie Absturzgefahr oder Elektrounfälle. Die körperlichen Belastungen sind für Mitarbeiter groß: Sie müssen schwindelfrei sein und extreme Wetterbedingungen beim Arbeiten im Freien aushalten sowie eine eingeschränkte Privatsphäre hinnehmen. Unternehmen dürfen nur Mitarbeiter auf Offshore-Anlagen beschäftigen, die gesundheitlich dazu geeignet sind, entsprechende Tätigkeiten in der Höhe auszuführen. Die Arbeitsmediziner der TÜV bieten Unternehmen die ärztliche Eignungsuntersuchung für deren Mitarbeiter an.
Damit Arbeitnehmer sicher auf Offshore-Anlagen arbeiten können, sind Unternehmen dazu verpflichtet, ein Sicherheits- und Schutzkonzept zu erstellen und deren Einhaltung sicherzustellen. Dazu gehört die Feststellung der Eignung der Arbeitnehmer für die extremen Arbeitsbedingungen. Arbeitsmediziner der TÜV-Unternehmen können bei einer Tauglichkeitsuntersuchung bei Arbeitnehmern überprüfen, ob sie dazu geeignet sind in extremer Höhe arbeiten zu können. Bei ausländischen Plattformbetreibern kann es vorkommen, dass Unternehmen ihre Mitarbeiter zu speziell zugelassenen Ärzten schicken müssen. Die Arbeitsmediziner überprüfen, ob der potenzielle Mitarbeiter auf Offshore-Anlagen über einen intakten Gleichgewichtssinn und die volle Seh- und Hörfähigkeit verfügt. Zu den Einzeluntersuchungen zählen auch Sehtests, Hörtests, eine Ruhe- und Stress-EKG-Auswertung, Lungenfunktionsprüfungen und erweiterte Laboruntersuchungen.
Auch die Arbeitsbedingungen und Anforderungen von Arbeiten in der Höhe werden Beschäftigten ausführlich bei der Untersuchung erläutert. Zu den wichtigsten Belastungen gehören, dass Mitarbeiter besonderen körperlichen Anstrengungen ausgesetzt sind. Dazu zählen vermehrtes Treppensteigen, Seilsicherungen und Abseilen vom Hubschrauber zur Erreichung des Arbeitsplatzes, Erledigungen von Arbeitsaufgaben in großer Höhe, Schichtdienst, die Einstellung auf mögliche Notfallsituationen. Medizinische Einrichtungen sind in der Regel weit entfernt, daher ist es für Betriebsärzte wichtig, die spezielle Arbeitssituation auf der Plattform im Erkrankungsfall des Mitarbeiters zu klären. Mitarbeitern wird zudem ein striktes Alkohol- und Drogenverbot auferlegt. Auch die Abwesenheit von Zuhause über längere Zeiträume müssen Mitarbeiter in Kauf nehmen. Je nach Alter des Mitarbeiters gibt es zusätzlich regelmäßige Folgeuntersuchungen.
Laut der TÜV-Arbeitsmediziner müsse die Arbeitssicherheit der Mitarbeiter bei Arbeiten auf Offshore-Anlagen oberste Priorität für Unternehmen und die Belegschaft haben. Daher müssten die Mitarbeiter über eine erhöhte Belastbarkeit und Verantwortungsbewusstsein verfügen, um in Notfallsituationen sich selbst und Kollegen nicht zu gefährden.
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