VdTÜV-Presseinfo: TÜV-Verband zum Abschlussbericht der Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz
Zur Vorlage des Abschlussberichts der "Enquete-Kommission Künstliche Intelligenz" des Bundestages sagte Dr. Joachim Bühler, Geschäftsführer des TÜV-Verbands:
"Der Abschlussbericht der Enquete-Kommission ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer gesetzlichen Regulierung von Künstlicher Intelligenz. Die Technologie wird in Zukunft starken Einfluss auf ganz unterschiedliche Lebens- und Politikbereiche vom Gesundheitswesen über die Wirtschaft bis zur Mobilität haben. Die Abgeordneten haben Handlungsempfehlungen für die verschiedenen Themen ausgearbeitet und dabei einen Crashkurs in komplexen digitalen Technologien absolviert. Diese Kompetenz können sie bei den anstehenden Gesetzgebungsprozessen auf nationaler und europäischer einbringen, um eine kluge und innovationsfreundliche Regulierung auf den Weg zu bringen. Immer dann, wenn bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz die Gesundheit von Menschen oder ihre elementaren Grundrechte wie ihre Privatsphäre oder die Gleichberechtigung in Gefahr sind, sollten KI-Anwendungen gesetzlich festgelegte Anforderungen erfüllen müssen. Aspekte wie die Sicherheit von KI-Systemen, die Einhaltung ethischer Grundsätze oder die Nachvollziehbarkeit von Entscheidungen einer KI sollten von unabhängigen Stellen geprüft werden können. Die Anforderungen an algorithmische Systeme sollten je nach Risiko definiert werden, das von ihnen ausgeht. Enttäuschend ist, dass sich die Parteien nicht auf einen risikobasierten Ansatz für die Regulierung einigen konnten."
Sowohl in der Wirtschaft als auch in der Bevölkerung gibt es einen breiten Konsens für eine gesetzliche Regulierung von Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz. Neun von zehn Unternehmen (90 Prozent) fordern gesetzliche Regelungen, um Haftungsfragen zu klären. Und 87 Prozent sind der Meinung, dass KI-Anwendungen in Abhängigkeit von ihrem Risiko reguliert werden sollten. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 500 Unternehmen ab 50 Mitarbeitern ergeben. Auch 85 Prozent der Bundesbürger*innen wollen, dass Produkte und Anwendungen mit Künstlicher Intelligenz klar gekennzeichnet werden. Ebenfalls 85 Prozent sind der Meinung, dass KI-Produkte erst auf den Markt gebracht werden sollten, wenn ihre Sicherheit von unabhängigen Stellen überprüft wurde. Und 78 Prozent der Befragten sagen, dass der Staat Gesetze und Vorschriften zur Regulierung von KI verabschieden sollte. Das hat eine repräsentative Umfrage im Auftrag des TÜV-Verbands unter 1.000 Personen ab 16 Jahren ergeben.
Maurice Shahd Stabsstelle Presse und Kommunikation Verband der TÜV e.V. (VdTÜV) Friedrichstraße 136 | 10117 Berlin T +49 30 760095-320 presse@vdtuev.de www.vdtuev.de