Auto-Report 2005: 18,7 Prozent fallen beim TÜV durch
VdTÜV und AUTO-BILD präsentieren den größten Gebrauchtwagenratgeber
Porsche Boxster wird Testsieger
Berlin (ots)
Mit dem Porsche Boxster nimmt wieder ein deutsches Fabrikat den Spitzenplatz im TÜV Auto-Report ein. In der Gruppe der zwei bis dreijährigen Fahrzeuge weist er mit einer Quote von 2,6 Prozent die wenigsten erheblichen Mängel bei einer Hauptuntersuchung auf. Allerdings hat die Zahl der Fahrzeuge, die mit zum Teil gravierenden Mängeln auf unseren Straßen unterwegs sind, einen neuen Höchststand erreicht. Zu diesem Ergebnis kommt der TÜV Auto-Report 2005, der heute in Berlin der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Über den Zeitraum eines Jahres werteten die Technischen Überwachungs-Vereine rund 7,65 Millionen Hauptuntersuchungen aus. Sämtliche Fahrzeugtypen wurden von den TÜV-Ingenieuren geprüft und dabei auf ihre Mängel untersucht.
Zwar bestehen rund 81 Prozent aller untersuchten Fahrzeuge an den TÜV-Prüfstellen die Hauptuntersuchung auf Anhieb. 18,7 Prozent der geprüften Fahrzeuge weisen erhebliche Mängel auf und stellen ein Sicherheitsrisiko dar. (Vorjahreswert 17,5 Prozent). Damit ist ein neuer Höchststand erreicht.
VdTÜV-Geschäftsführer Dr. Klaus Brüggemann sieht diese Entwicklung mit Sorge. "Defekte Beleuchtung und schadhafte Bremsanlagen sind keine Bagatellen, sondern wirken sich erheblich auf die Verkehrssicherheit aus." Rainer Strang, Chefredakteur des TÜV Auto-Report appelliert deshalb an die Autofahrer, regelmäßig ihre Fahrzeuge in qualifizierten Werkstätten warten zu lassen.
Wie bereits im vergangenen Jahr führt wieder ein deutsches Fabrikat als bestes Fahrzeug die Gruppe der bis dreijährigen Fahrzeuge an: Der Porsche Boxster wurde von den TÜV-Ingenieuren zum "Mängelzwerg" gekürt, gefolgt vom Mazda Demio und Audi A4 auf den Plätzen zwei und drei. Die Gruppe der vier- und fünfjährigen wird vom Toyota Yaris angeführt, die sechs- und siebenjährigen vom Toyota Starlet. Der Porsche 911 hat sich wie im vergangenen Jahr den ersten Platz in den Gruppen der acht- und neunjährigen sowie der zehn- und elfjährigen erkämpft.
Der TÜV Auto-Report 2005, der auch in diesem Jahr wieder in Zusammenarbeit mit Auto-Bild entstand, erscheint am 26.01.2004 und ist zum Preis von 3,60 EUR an den TÜV-Prüfstellen sowie Tankstellen und im Zeitschriftenhandel erhältlich.
Datenbasis Hauptuntersuchung
Für den TÜV Auto-Report 2005 wurden 7,65 Millionen Hauptuntersuchungen ausgewertet. Von den 100 Prüfpositionen der Hauptuntersuchung fasst der TÜV Auto Report 2005 die 38 wichtigsten Punkte zusammen. Er ist damit ein unentbehrlicher und ausführlicher Ratgeber für alle, die abgesicherte Informationen rund um das Thema Gebrauchtwagen benötigen.
Im Rahmen der gesetzlich festgelegten Hauptuntersuchung können Mängel an einem Fahrzeug erstmals nach drei Jahren und in Folge jeweils nach zwei Jahren festgestellt werden. Diese Mängel lassen sich nach der Straßenverkehrs-Zulassungs-Ordnung in vier Klassen einordnen:
Ohne Mängel: Dieses Prädikat bekommen Fahrzeuge, bei denen der TÜV keine Mängel feststellen und eine Plakette sofort erteilen konnte.
Leichte Mängel: Diese Note wird vergeben, wenn technische Schwachpunkte an einem Auto auffallen, die keinen nennenswerten Einfluss auf die Verkehrssicherheit des Fahrzeuges haben. Die Plakette wird erteilt, jedoch ist der Autohalter verpflichtet, die Mängel innerhalb von vier Wochen beheben zu lassen. Eine erneute Vorstellung des Fahrzeuges ist nicht erforderlich.
Erhebliche Mängel: Dieses Prüfergebnis bekommen Fahrzeuge vom TÜV, deren Teilnahme am Straßenverkehr durch sicherheitsgefährdende Mängel nur noch unter besonderen Bedingungen möglich ist. Erst nach umgehender Reparatur wird die Plakette vergeben.
Verkehrsunsicher: Tragen die festgestellten Mängel an einem Fahrzeug zu einer unmittelbaren Gefährdung der Sicherheit bei, so darf das Auto nicht mehr am öffentlichen Straßenverkehr teilnehmen - es wird stillgelegt.
Verkehrsrisiko durch erhebliche Mängel Die Quote der erheblichen Mängel für alle den TÜV-Sachverständigen vorgestellten Fahrzeuge ist im Vergleich zum vorigen Jahr mit 18,7 Prozent um 1,2 Prozentpunkte angestiegen: 6,5 Prozent aller drei Jahre alten Fahrzeuge nehmen mit erheblichen Mängeln am Straßenverkehr teil (2004: 5,6 Prozent). Die Quote für die vier- bis fünfjährigen Pkw liegt schon bei 11,3 Prozent (2004: 10,9 Prozent), die sechs- bis siebenjährigen Pkw schneiden mit 17,0 Prozent ab (2004: 16,7 Prozent), gefolgt von 22,4 Prozent (2004: 22,0 Prozent) bei den acht- bis neunjährigen Pkw und 27,7 Prozent (2004: 26,9 Prozent) bei den zehn- bis elfjährigen Fahrzeugen.
Altersklasse Ohne Leichte Erhebliche Verkehrs- absolute Mängel*) Mängel*) Mängel*) unsicher*) Zahl
1 bis 3 Jahre 73,7 19,8 6,5 0 1 282 623 4 bis 5 Jahre 59,7 29,0 11,3 0 1 498 057 6 bis 7 Jahre 47,6 35,4 17,0 0 1 356 432 8 bis 9 Jahre 38,6 38,9 22,4 0 1 085 682 10 bis 11 Jahre 31,7 40,5 27,7 0,1 889 890 > 11 Jahre 29,6 40,8 29,6 0,1 1 538 918 Summe 7 651 602
Quotenmittel- 47,5 33,7 18,7 0,03 werte *)Angaben in Prozent (Tabelle 1:Quotenangaben der Autos nach Alter und Mängeleinstufung sowie absolute Zahlen der ausgewerteten Pkw)
Von den an TÜV-Prüfstellen untersuchten Pkw bestehen immerhin etwa 81 Prozent die Hauptuntersuchung auf Anhieb, die übrigen fast 19 Prozent müssen erst in die Werkstatt, bevor sie eine Plakette erhalten. Für diese Fahrzeuge gilt, dass die Mängel behoben werden müssen; erst dann kann die Plakette vergeben werden.
Verkehrssicherheit und Umweltschutz
Der TÜV Auto-Report 2005 listet tabellarisch für alle Fahrzeugtypen die häufigsten Mängel auf, sortiert nach Alter und vier übergeordneten Kriterien: Fahrwerk, Bremsen, Beleuchtung und Umwelt. Sie stehen für entscheidende Aspekte zur Verkehrssicherheit und zum Umweltschutz auf unseren Straßen.
Der häufigste Mangel in der übergeordneten Hauptgruppe Fahrwerk der untersuchten Pkw zieht sich konsequent durch alle Altersklassen: Ölverlust an Antrieb oder Motor. Die Bremswirkung ist vor allem bei älteren Fahrzeuge mangelhaft Die Beleuchtung steht bei den Fahrzeugen aller Altersklassen auf dem ersten Platz der Mängelhäufigkeit. Beim Stichwort Umwelt stellen die Prüfer hauptsächlich Mängel am Auspuff fest.
Diesen Pressetext sowie die Folienpräsentation der Pressekonferenz können Sie im Internet unter www.vdtuev.de abrufen.
Pressekontakt:
Johannes Näumann
Pressesprecher
Verband der Technischen Überwachungs-Vereine e.V. (VdTÜV)
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