Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA
Der 24. Juli ist Doctor's Docu Day: statt für Patienten arbeiten Ärzte dann nur noch zur Dokumentation
Hamburg (ots)
Bürokratie hat Ärzt:innen und Pflegekräfte weiterhin im Griff
Deutsche Klinikärzte verbringen 46 % ihrer Arbeitszeit mit Bürokratie und Dokumentation*. Umgerechnet auf das Jahr bedeutet dies, dass sie ab dem 24. Juli nicht mehr mit Patienten, sondern ausschließlich mit Papier bzw. Computer arbeiten werden. Deutsche Pflegekräfte haben einen Monat länger Schonfrist: für sie beginnt der "Docu Day" erst am 22. August. Aber ab dann hat auch für die Pflege Bürokratie Vorrang. Bereits vor zwei Jahren hatten die Asklepios Kliniken eine Studie dazu veröffentlicht. Seinerzeit hatten 85 Prozent der Stationsärzte und rund 68 Prozent der leitenden Ärzte angegeben, sich dadurch frustriert zu fühlen, 93 Prozent der Klinikärzte erlebten sie als Misstrauenskultur zu Lasten der Patienten. Auch gaben sie zu 79 Prozent an, dass der Dokumentationsaufwand in den letzten fünf Jahren deutlich zugenommen habe. Das hatte eine Online-Befragung von 200 Klinikärzten über DocCheck im Auftrag der Asklepios Kliniken ergeben.
"Gebessert hat sich an der Situation nichts, durch die Misstrauenskultur der Krankenkassen beherrschen Bürokratie und Dokumentationsaufwand weiterhin den deutschen Krankenhausalltag", sagt Kai Hankeln, CEO der Asklepios Kliniken GmbH & Co. KGaA. "Der Doctor's Docu Day verdeutlicht, wie sehr das Personal unter der unerträglichen Nachweispflicht leidet", so Hankeln weiter. "Statt eigene Probleme zu lösen und beispielsweise das Rekorddefizit abzubauen, binden die Kostenträger so mehr als ein Drittel der Arbeitskräfte, die dann für die Arbeit am Patienten fehlen", beklagt Hankeln. Als besonders ungünstig erweist sich dabei der Rückstand bei der Digitalisierung im deutschen Gesundheitswesen. Dadurch ist der Aufwand zur Dokumentation noch höher.
Da die deutschen Kliniken aufgrund ihrer ökonomisch schwierigen Lage und der im internationalen Vergleich geringen Erlöse für die Fallpauschalen (DRG) auf die Kostenerstattung erbrachter Leistungen angewiesen sind, steigt der Aufwand, um Kostenträgern keinen Vorwand für Beanstandungen und Kürzungen zu liefern. Trotzdem ist die Lage deutscher Krankenhäuser dramatisch, wie die Unternehmensberatung Roland Berger jetzt in einer Publikation schrieb: Einbußen durch Corona verhindern dringend notwendige Investitionen in die Zukunft.
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