PHOENIX-Programmhinweis für Samstag, 8. Januar 2000
Köln (ots)
18.45 Uhr Vergessen im ewigen Eis Überleben auf einer russischen Polarstation
Dunaj ist eine kleine Polarstation inmitten der russischen Arktis, nicht mehr weit entfernt vom Nordpol. Im Winter bleibt es rund um die Uhr dunkel, bei minus 60 Grad friert alles sofort. Vier Männer und eine Frau leben hier, manche seit Jahren -"Poljarniki". So nannte man bereits zu Sowjetzeiten die Abenteurer, die freiwillig oberhalb des Polarkreises lebten - und dort im Auftrag von Staat und Polizei forschten oder nach Bodenschätzen suchten. Pojarnik war der Traumberuf sowjetischer Schuljungen, und wer tatsächlich für ein paar Jahre ins Eis ging, bekam die Entbehrungen gut bezahlt - und obendrein Ruhm, Ehre und eine neue Wohnung in der Heimat. Die 5 Poljarniki von Dunaj erwartet nichts von alledem. Nicht wie früher jeden Monat, sondern nur noch einmal im Jahr wird ihre Insel mit dem Hubschrauber angeflogen. Im kurzen Sommer schafft der Eisbrecher für wenige Wochen eine Fahrtrinne. Die übrige Zeit sind sie sich selbst überlassen. Mit einer Ausrüstung, die zum größten Teil noch aus den 30er Jahren stammt, betreiben sie eine von 11 arktischen Wetterstationen Russlands. Sie messen Lufttemperatur, Windgeschwindigkeit, Eisdicke und morsen die Daten stündlich aufs Festland. Wichtige Angaben für die Wettervorhersage auf der ganzen Nordhalbkugel - die "Arktis ist die Küche des Weltwetters", sagt Sascha, der Stationschef. Ein Team des Moskauer ARD-Büros besucht die tapferen Polarmenschen - sie sind die ersten Gäste auf Dunaj seit einem halben Jahr.
Reportage von Ina Ruck
21.00 Uhr Shpinx - Geheimnisse der Geschichte 1. Teil: Nostradamus - Prophet des Unheils
Nostradamus erregte schon vor 400 Jahren die Gemüter der Zeitgenossen. Heute noch ist den meisten Menschen dieser Name geläufig - über sein Leben aber ist ihnen wenig bekannt. Wer war dieser weltberühmte Prophet, dessen Prophezeiungen die Nachwelt bis heute faszinieren? Angeblich sagte er die Französische Revolution voraus, den 1. Weltkrieg, den Aufstieg Hitlers und Stalins, die Entwicklung der Atombombe. Was ist dran an den Weissagungen des Pestarztes, der in esoterischen Zirkeln inzwischen zur Kultfigur geworden ist?
Seine Karriere ist nicht allein das Ergebnis seiner Weissagungen. Vor allem verstand er es, in genialer Weise die Ängste und Erwartungen seiner Mitmenschen zu bedienen. Nostradamus wusste die Ratlosigkeit und Unruhe seiner Zeit für sein Renommée zu nutzen. Im Spiegel seiner Gestalt begegnet dem Zuschauer eine faszinierende Epoche: das 16. Jahrhundert, in dem sich das herrschende Weltbild radikal wandelt und die Grundlagen unseres modernen Wissenschaftsverständnisses gelegt werden. Pestepidemien, die die Bevölkerung halb Europas dahinraffen, Hexenverfolgung und Inquisition, Alchemie, aber auch erste wissenschaftliche Entwicklungen, Entdeckungen in Übersee und nicht zuletzt die Reformation fallen in diese Zeit.
Auf einer historischen Spurensuche folgt das "Sphinx"-Team den geheimnisvollen Lebensstationen des "Sehers von Salon". "Sphinx" entdeckt die überlieferte Rezeptur des legendären Medikaments, mit dem Nostradamus erfolgreich die Pest bekämpft und lässt im weltberühmten Labor des Institut Pasteur zu Paris dessen Wirkung untersuchen. Schließlich geht der Beitrag einer bis heute ungeklärten Frage nach: Gibt es einen versteckten Schlüssel, mit dem die Prophezeiungen endgültig dechiffriert werden können?
Film von Günther Klein
Fotos sind abrufbar in der WDR Bildredaktion ( 0221/2204405
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