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PHOENIX

PHOENIX-Programmhinweis für Montag, 14. Februar 2000

Köln (ots)

Der Ereignis- und Dokumentationskanal von ARD und ZDF
19.15 Uhr Hitlers Helfer
   12-teilige Reihe. 2. Teil: Heinrich Himmler - Der Vollstrecker
Heinrich Himmlers Wahlspruch hieß: "Mehr sein als scheinen".
Keiner hätte je vermutet, dass ausgerechnet dieser unscheinbare Mann
zum mächtigsten Handlanger Hitlers werden würde. Doch als
Reichsführer SS, Chef der deutschen Polizei, Reichsinnenminister und
Oberbefehlshaber des Ersatzheeres war er der klassische, der
unbarmherzige Vollstrecker, der mit kaltem Herzen morden ließ. Dass
Hitlers Holocaust so gründlich, systematisch und mechanisch ablief,
war vor allem Himmlers Werk.
Himmlers Talent war die Unscheinbarkeit. So unbeschreiblich die
Verbrechen sind, die sich mit seinem Namen verbinden, so banal war
der Mann, der sie vollzogen hat. Er hatte nichts Großartiges, nicht
einmal Großes im Wesen. In anderen Zeiten hätte er als Lehrer oder
Beamter seine Talente entfalten können. Und wie ein Finanzbeamter
Hunderte von Steuererklärungen abzeichnet, so absolvierte Himmler
seine Aufgabe: Völkermord als organisatorische Aufgabe.
Das bewusst gepflegte Bild des rigorosen Hardliners machten ihn zu
Hitlers unantastbarem Vollstrecker. Sein Menschenideal war das des
nüchternen und opferwilligen Gewaltmenschen, sein Ziel war dessen
Züchtung. Seinen Mannen predigte er Lauterkeit und Sittlichkeit und
im gleichen Atemzug befahl er Gewalt und Massenmord.
Nüchternheit und kalte Rationalität waren freilich nur die eine
Seite seines widersprüchlichen Charakters. Zugleich verstieg er sich,
belächelt von den anderen Paladinen, in ein absurdes Gemisch aus
Rassentheorie, Naturheillehre und völkischem Okkultismus.
Ausgerechnet dieser willige Vollstrecker, der "getreue Heinrich",
praktizierte in den letzten Kriegsmonaten eine doppelgleisige
Verzweiflungspolitik. Er organisierte auf der einen Seite die
Schimären Volkssturm und Werwolf und bot auf der anderen Seite dem
Westen in Geheimgesprächen eine Kapitulation an - ohne zu erkennen,
dass sein Name längst als Synonym für Massenmord schlechthin stand.
Bisher nie gezeigte Archivfilme, zum Teil in Farbe, zeigen einen
Mann, der sein schauriges Werk unauffällig verrichtete. Frühe, erst
jetzt entdeckte Filmaufnahmen aus den 20er Jahren zeigen, wie der
junge Himmler als noch bedeutungsloser Erfüllungsgehilfe in der SA
diente.
Zeitzeugen, die lange als verschollen galten, reden nun zum ersten
Mal vor der Kamera darüber, wie Himmler den Völkermord fabrikmäßig
betrieb. Martin Bormann jr., der älteste Sohn von Hitlers mächtiger
rechter Hand, berichtet zum ersten Mal vor einer Fernsehkamera von
grausamen Details im Hause Himmlers. Bislang unveröffentlichte
Dokumente und Aussagen von Augenzeugen spiegeln detailliert Himmlers
Flucht und die letzten Tage in der Gefangenschaft.
Porträt von Andreas Christoph Schmidt und Guido Knopp
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation, Telefon 0221-220-8477, Fax
0221-220-8089

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