Degenfechterin Duplitzer: IOC ein Feudalherrscher-Club
"Werde in Peking nicht bei Eröffnungsfeier mit einmarschieren"
Bonn (ots)
Die Degenfechterin und Olympiateilnehmerin Imke Duplitzer will bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking "bewusst" nicht mit einmarschieren. Das sagte sie in der Berliner PHOENIX Runde. Sie sehe es als Problem an, dass die Eröffnungsfeier bis zum letzten Moment streng geheim sei. "Ich gehe davon aus, dass das schon alleine aufgrund dieser Mensch- und Materialschlacht, die die Chinesen in der Eröffnungsfeier auffahren werden, eine Demonstration ist." Duplitzer kritisierte, dass kürzlich der Läufer mit der olympischen Flamme beim Einlauf in die Verbotene Stadt unter dem Portrait von Mao Tsedong hergelaufen sei. "Also wenn das keine Werbung für ein politisches System ist, dann weiß ich es nicht. Da hätte das IOC auch einwirken können", so die Degefechterin. Das größte Problem für die Athleten sei, dass sie weder im IOC noch in den eigenen Verbänden eine wirkliche Lobby hätten und von diesen bevormundet würden. Als der Generaldirektor des Deutschen Olympischen Sportbundes, Michael Vesper gesagt habe, er habe sich "zum Thema der Boykottfrage mit den Präsidenten der Verbände abgestimmt - da sitze ich morgens und esse fast meine Fernbedienung. Das ist schön, dass mein Präsident weiß, was für mich am besten ist." Duplitzer beklagte, dass "kein Dialog mit den Athleten stattfindet". Im Endeffekt seien es aber die Athleten, "die gefragt werden, die irgendwo da einlaufen müssen und die dafür ihre Nase hinhalten müssen." Das IOC sei "ein Feudalherrscher-Club, dem man nur auf Einladung beitreten kann". Solange sich im IOC nichts verändere und das Komitee auch nicht transparenter werde in seiner Vergabepolitik, werde es auch zukünftig Probleme geben, so die Bonner Spitzensportlerin.
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