PHOENIX-Programmhinweis für Freitag, 31. März 2000
Köln (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt Stasi im Westen: Was wissen wir wirklich? An die 20000 Westdeutsche könnten als Stasi-Spitzel enttarnt werden, denn heute fällt die Entscheidung für die Übergabe der sogenannten "Rosenholz"-Akten an die Berliner Gauck-Behörde durch den CIA. Der Inhalt kann beweisen, dass nicht nur Ostbürger im Auftrag des Ministeriums für Staatssicherheit auf ihre Mitmenschen angesetzt wurden und spioniert haben. Warum sind diese Akten 10 Jahre nach der Wende immer noch nicht zugänglich? Welche Motive ließen Westdeutsche für die Stasi arbeiten? Welche Konsequenzen hat die Enttarnung für Opfer und Täter? Nur einige der Fragen, die Alexander von Sobeck mit seinen Gästen aus Berlin diskutiert. An der Runde nehmen teil: Hubertus Knabe, Historiker der Gauck-Behörde, Klaus Behnke, Psychotherapeut für Stasiopfer und -täter, und Hannes Schwenger , Stasiopfer. Interessierte Zuschauer können über Telefon 01802-8217 oder Fax 01802-8213 mit diskutieren.
21.00 Uhr Wessis für Mielke Bundesbürger als Stasi-Spitzel, die CIA und geheime Listen
Sie nannten sich "Kundschafter an der unsichtbaren Front". Ihr Geschäft war der Verrat. Tausende Bundesbürger spionierten für Erich Mielkes Geheimdienst - diskret, lautlos, effektiv. Sie waren die schärfsten Waffen im Kalten Krieg. Agenten in den Topetagen von Politik, Wirtschaft, Militär. "Es gab nichts, was wir nicht wussten", so das stolze Eigenlob noch kurz vor dem Gau 1989/90. Doch was Markus Wolfs Mannen nicht erfuhren: In den Wendewirren gab es in den eigenen Reihen Maulwürfe und Verräter. Die Folge: einer der spannendsten Agentenkrimis im Finale des Kalten Krieges. Die Amerikaner beschafften sich in der Aktion "Rosewood" die komplette Top-Secret-Liste der Stasi-Auslandsspione. So gelangten Tausende von Agentennamen von Ost-Berlin nach Langley ins CIA-Hauptquartier.
Bis heute ranken sich Legenden um den erfolgreichsten Coup der Amerikaner und die schwerste Niederlage der Stasi. Bislang waren alle Vorstöße zur Rückgabe der brisanten Listen erfolglos. DDR-Bürger forderten in einer Petition an Bill Clinton die Öffnung der CIA-Archive.
Die Dokumentation von 1999 beschreibt zum ersten Mal die "Rosewood"-Aktion, geheimnisvoll und sagenumwoben wie ein John Le Carré-Thriller . Die Akten decken auf: Tausende Bundesbürger stellten sich in den Dienst der Stasi, freiwillig und aus Überzeugung oder aus Geldgier und Geltungssucht. Die westdeutschen Maulwürfe im Auftrag Ostberlins: Wer waren sie, was haben sie verraten, wie denken sie darüber?
Dokumentation von Christhard Läpple
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