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BDA-Geschäftsführer Göhner: Verdi-Tarifforderung "nicht ernst gemeint"

Bonn (ots)

Bonn/Berlin, 14. Januar 2010 - Der
Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Deutschen 
Arbeitgeberverbände (BDA), Reinhard Göhner, lehnt die von der 
Gewerkschaft Verdi geforderte Lohnerhöhung von fünf Prozent im 
öffentlichen Dienst ab. Kommunen, die sich bereits in einer Notlage 
befänden und deswegen alle freiwilligen Leistungen gestrichen hätten,
könnten die Kosten einer solchen Lohnerhöhung nur durch Personalabbau
auffangen, sagte Göhner in der PHOENIX RUNDE. Das führe nicht zu 
mehr, sondern zu weniger Kaufkraft. "Und deshalb glaube ich auch, 
dass Verdi diese fünf Prozent nicht ernst meint", so Göhner.
Reinhard Bispinck, Tarifexperte der Hans-Böckler-Stiftung, 
verteidigte dagegen die Verdi-Forderung. "Wir geben 800 Millionen 
Euro für die Hoteliers aus, aber dann reden wir darüber, dass Verdi 
bitteschön nicht fünf Prozent fordert? Das passt nicht zusammen", so 
Bispinck.
Der Wirtschaftswissenschaftler Peter Bofinger, Mitglied im 
Sachverständigenrat der Bundesregierung, forderte in derselben 
Sendung deutliche Lohnerhöhungen nicht nur im öffentlichen Dienst. 
"Wenn die Löhne in diesem Jahr noch einmal zurückgehen gegenüber 
2009, können Sie den Aufschwung vergessen", so Bofinger. Alle 
Aufschwungsprognosen für 2010 gingen davon aus, dass in diesem Jahr 
die Löhne stiegen. Trete das nicht ein, könne man den Aufschwung 
abschreiben, warnte Bofinger.
Der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael 
Hüther, forderte dagegen weiterhin moderate Tarifabschlüsse. 
Deutschland bleibe auch nach der Krise ein exportorientiertes 
Industrieland. "Es ist doch ein Irrglaube, anzunehmen, dass wir durch
binnenwirtschaftliche Stützungsmaßnahmen, mit Lohnerhöhungen auf 
breiter Front, uns am eigenen Schopf aus dem Sumpfe ziehen. Das ist 
die Münchhausen-Theorie - die hat noch nie geklappt", so Hüther in 
der PHOENIX-Sendung.

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