Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema USA-Truppenaufstockung:
Bielefeld (ots)
US-Präsident Barack Obama will es wissen. Er stockt die Truppen in Afghanistan massiv auf, um 2011 - vielleicht am 11. September zehn Jahre »danach« - ehrenvoll abziehen zu können. Ob das Kalkül aufgeht, ist fraglich, die Sache aber dennoch begrüßenswert. Endlich wagt der Friedensnobelpreisträger den Einstieg in den Ausstieg. Seine Exitstrategie geht nur auf, wenn militärische und zivile Wiederaufbaukomponenten sinnvoll ineinander greifen. Wenn von 2011 bis - ja bis wann eigentlich, Herr Präsident? - 100 000 US-Soldaten abziehen, hinterlassen sie Waffen und Ausrüstung für mindestens 200 000 afghanische Soldaten. Deshalb ist es wichtig, dass die neuen Strukturen auch funktionieren. Deutschland möchte lieber Polizisten statt Kampftruppen als Beitrag zur drohenden Aufstockung auf 7000 entsenden. Das ist klug. Denn zur Sicherheit am Hindukusch gehören rechtsstaatliche Verhältnisse für die Bevölkerung in entscheidendem Maße dazu. Kriminalität, Korruption und Eiferer machen den anständigen Menschen das Leben schwer. Nur wer diese als Verbündete gewinnt, stabilisiert das Land wirklich.
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