Phoenix Programmhinweis
Donnerstag, 24. August 2000
Bonn (ots)
14.45 - 18.30 Uhr PHOENIX-Themenschwerpunkt 14.45 Uhr Braune Gesinnung - Was tun gegen Rechtsextremismus? Wiederholung der Schwerpunkt-Gesprächsrunde mit : Paul Spiegel, Zentralrat der Juden, Ernst Gottfried Mahrenholz, Ehemaliger Verfassungsrichter,, Eckhart Werthebach, Innensenator Berlin, Eckard Jesse, Extremismusforscher und Arzu Toker, Journalistin. Moderation Alfred Schier
15.40 Uhr Den Neonazis auf der Spur Unterwegs mit einem Einsatzkommando
Man sieht selten eine Reportage, in der die Gefilmten so häufig die Kamera zuhalten und aggressiv werden. Besonders Skins und Neonazis, sie werfen sich vor Kameras sonst in Pose und brüllen noch lauter als sonst. Dieses Mal wollen Sie nicht gefilmt werden, denn der Reporter begleitet eine Polizeieinheit in Zivil. Der Film dokumentiert die Patrouillenfahrten eines Sonderkommandos, das sich um die Rechtsextremen in Mecklenburg-Vorpommern kümmert. Fünf Einheiten des MAEX - Mobile Einheit Extremismus, sind täglich im Land unterwegs und observieren Treffpunkte, Skin-Konzerte, tauchen unvermittelt bei politischen Veranstaltungen und Trainingscamps auf.
Reportage von John Goetz (2000)
16.30 Uhr Die nehmen uns doch die Arbeit weg Fünf Thesen gegen Ausländerhass
Wie kann Toleranz entstehen, wenn die Erfahrung im Umgang mit Anderen fehlt und Vorurteile das Denken bestimmen? Im Gespräch mit Brandenburger Jugendlichen in einer Schulklasse versucht der Beitrag antworten auf die Frage zu finden. Filmische Porträts von in Brandenburg lebenden Ausländern werden gängigen Klischees und rechte Parolen gegenüber gestellt. Der Film provoziert eine Diskussion und ist ein Experiment, ob Argumente dazu beitragen, festgefügte Meinungen in Bewegung zu bringen.
Film von Eberhard Rühle
Zeitgeschichte 18.30 Uhr Mit Schoggi und Cognac gegen den Krieg Nachdenken über den Fall Fröhlicher
Nicht nur mit dem "Nazigold" sind umstrittene, dunkle Seiten der Schweiz ans Licht gekommen. Während des Zweiten Weltkrieges versuchte der Schweizer Gesandte in Berlin, Hans Fröhlicher, mit allen Mitteln, den Einmarsch deutscher Truppen in die Schweiz zu verhindern. Was der Karrierediplomat mit seinen Lavieren zwischen freundlicher Anpassung und vorsichtigem Widerstand mit französischem Cognac, Schweizer Schokolade und der Vermittlung von Krediten und wichtigen Gütern für die deutsche Rüstungsindustrie vollbrachte, hat ihm zunächst Ruhm und Ehre, nach Kriegsende Undank eingebracht. Der Film porträtiert mit Hans Fröhlicher einen zerrissenen Geistesmenschen in einer "unwürdigen Zeit" (Friedrich Dürrenmatt). Neben der Verwendung seltenen Film- und Fotomaterials zeigt der Bericht ein kontroverses Symposion zum Thema, das zum ersten Mal Autoren, Theaterleute und Historiker zusammenführte.
Dokumentation von Jürgen Miermeister
Neue 3-teilige Reihe 19.15 Uhr Zuwanderer und Einheimische 1. Teil: Niemand wird Preuße denn aus Not Gesellschaft
Nach dem 30-jährigen Krieg, war Brandenburg-Preußen ein Entwicklungsland in Europa, halb entvölkert und verwüstet. Die Infrastruktur war weitgehend zerstört, wichtige Kenntnisse zum wirtschaftlichen Wiederaufbau fehlten. Eine gezielte Einwanderungspolitik wurde zur Grundlage des preußischen Aufstiegs. Fachkräfte aus den Vereinigten Niederlanden halfen beim Wiederaufbau, vor allem in der Landwirtschaft und durch den Bau von Schleusen, Brücken und Kanälen. Neben dieser gezielten Anwerbung nahm Brandenburg-Preußen Religionsflüchtlinge aus ganz Europa auf: Juden aus Wien, Hugenotten aus Frankreich, Lutheraner aus Salzburg, Protestanten aus Böhmen. Die besonderen Kenntnisse und Fertigkeiten, die sie mitbrachten, sollten der Wirtschaft des Landes zu neuer Blüte verhelfen. Preußen war über 140 Jahre das wichtigsten Einwanderungsland Europas.
Dokumentation von Gudrun Wolter
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