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Akzeptierende Jugendarbeit fördert Rechtsextremismus
Grünen-Fraktionsvorsitzender Rezzo Schlauch im PHOENIX-Sommerinterview

Berlin (ots)

Heftige Kritik an Kooperationen mit Rechtsradikalen
auf kommunaler Ebene hat der  Bündnis 90/Die
Grünen-Fraktionsvorsitzende Rezzo Schlauch am Mittwoch in einem 
PHOENIX-Interview geäußert. Laut Schlauch sei die akzeptierende
Jugendarbeit gescheitert, die bagatellisierende Haltung von
Sozialarbeitern und örtlichen Honoratioren gegenüber rechten
Umtrieben in Jugendtreffs müsse ein Ende haben. Er forderte, die
Ursachen rechter Gewalt genauer ins Visier zu nehmen  und auffällige
Gruppen härter zu verfolgen. Wörtlich sagte er: " Die akzeptierende
Jugendarbeit ist gescheitert, ihre sozialen und ökonomischen
Defizite müssen endlich korrigiert werden." Seiner Meinung nach gibt
es unterschiedliche Erscheinungsweisen  und Gründe für den
Rechtsextremismus im Osten und Westen Deutschlands.
Zum Reizthema der Grünen, den Rüstungsexporten an die Türkei,
stellte Schlauch fest, dass diese Sache für die Grünen schwierig zu
verkraften sei.
"Das Projekt war von der alten Regierung zugesagt worden und wir
sind an die Zusage gebunden" erläutert er die  Strategie der Grünen
in diesem  Bereich.   Der  Export von Rüstungserzeugnissen werde die
Koalition aber nicht  belasten, erläutert Schlauch die Gratwanderung
der  Grünen als Koalitionspartner.  "Die Exporte bewegten sich immer
auf sehr hohem Niveau. Es ist ein langsamer Prozess, das Niveau zu
senken"  sagte er und verwies auf den Erfolg der Grünen in der
Regierung, den Export-Stopp der Leopard II-Panzer bewirkt zu haben.
Im Gespräch mit PHOENIX-Moderator Michael Strempel  ging Schlauch
auch auf das Lieblingsthema der Grünen, die Ökosteuer ein. Er
verteidigte die Ökosteuer und machte deutlich, dass sie unbedingt 
wie geplant beibehalten werden solle, um Erleichterungen für die
Bürger im  sozialen Bereich zu finanzieren. "Ohne die Ökosteuer  wäre
die Industrie nicht so weit mit der Entwicklung energiesparender 
Methoden" und er unterstrich die Anstrengungen der Industrie, Autos
auf den Markt zu bringen, die das Klima nicht belasteten. Die
Spritpreise würden, unabhängig von der Ökosteuer, weiter  steigen,
"Der Autofahrer soll sich darauf einstellen" skizzierte Schlauch das 
klassische Thema der Grünen. Die enge Verbindung zwischen der
Ökosteuer und der Rentenreform sei ein Erfolg der Grünen
Regierungsarbeit und er stellte fest "Die Rentenreform trägt eine
grüne-Handschrift".  Er wies darauf hin, wie notwendig es für die
heute noch junge Generation sei, sich durch private Vorsorge für das
Alter abzusichern und kündigte eine  ganz langsame Absenkung des
Rentenniveaus an. "Dies müsse parallel zum Aufbau einer  privaten
Altersvorsorge erfolgen, die für die jetzt mittlere und junge
Generation von großer Bedeutung sein wird" erläuterte der
Grünen-Fraktionsvorsitzende.
Im Herbst will Rezzo Schlauch neben  Kerstin Müller wieder für den
Fraktionsvorsitz kandidieren.
Das 15minütige Gespräch  wird heute Abend um 18.15 Uhr bei PHOENIX
ausgestrahlt.
Das PHOENIX-Sommerinterview mit Rezzo Schlauch ist das zweite von
sechs Gesprächen mit den Fraktionsvorsitzenden der im Bundestag
vertretenen Parteien.  Das nächste Sommerinterview mit Friedrich Merz
wird am  Donnerstag, 31. August, um 18.15 Uhr, ausgestrahlt.
Rückfragen:   
PHOENIX Kommunikation, 
Telefon 0228-9584-193,
Fax 0228-9584-198

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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