Phoenix - Programmhinweis
Montag, 27. November 2000
Bonn (ots)
20.15 Uhr Schwerpunkt "Kohls Tagebuch"
Ab Montag wird das Buch von Alt-Kanzler Helmut Kohl "Mein Tagebuch 1998 bis 2000" für jeden im Buchhandel erhältlich sein. Im Vorabdruck der "Welt am Sonntag" legt Kohl sein Anliegen dar. Ihm sei es wichtig darzustellen, "wie der Mensch Helmut Kohl bestimmte Situationen erlebt hat". Vor allem die ersten Reaktionen aus den Reihen der Union zeigen die Unsicherheit im Umgang mit dem großen früheren Vorsitzenden. Zwischen offener Kritik und psychologisierendem Verständnis spannt sich das Spektrum der Resonanz.
Während der Saarländische CDU-Ministerpräsident Peter Müller Verständnis zeigte, dass Kohl so die Geschehnisse aufarbeite, erklärte der CDU-Fraktionsvorsitzende Friedrich Merz bloß, dass für ihn nichts Neues im Tagebuch stünde. Andere sehen in Kohls Aufzeichnungen einen Fundus für nachkommende Biographen.
Was will Kohl mit seinem Buch bezwecken? Wie sind die Reaktionen zu interpretieren? Und ist zwischen den Zeilen vielleicht doch etwas zu entdecken? Diese und weitere Fragen diskutiert Martin Schulze mit den Journalisten Jürgen Leinemann, Der Spiegel, und Thomas Kröter, Berliner Tagesspiegel, sowie dem Politologen Stephan Bierling.
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802-8217 und per Fax unter 01802-8213 an der Diskussion beteiligen.
10.00 Uhr Sabine Christiansen, politische Talkshow
Porträt 19.15 Uhr Kultur-Berufe(ne) Der samtene Ritter: Werner Spies - Eine Karriere in Paris
Am 1. Januar 2000 wurde das Centre Pompidou wieder eröffnet und damit auch das vergrößerte Musée national d'art moderne. Dessen Direktor ist seit 1997 der Deutsche Werner Spies, international bekannt als Ausstellungsorganisator, Publizist und Kunstkritiker. Spies, geboren in Tübingen, kam Anfang der 60-er Jahre nach Paris; er fand rasch Kontakt zur literarischen und künstlerischen Szene der französischen Hauptstadt, schloss Freundschaft mit Max Ernst, Nathali Sarraute und Samuel Beckett. Er publizierte das klassische Werk von Picasso, erstellte den Oeuvre-Katalog von Max Ernst.
An den Süddeutschen Rundfunk vermittelte er Hörspiele von Nathali Sarraute, Michele Butor, Margarethe Duras und Fernsehspiele von Beckett. Seit Jahren unterrichtet er an der Kunstakademie Düsseldorf. Er veröffentlicht Kunstkritiken und Essays in der FAZ und wichtige Werke der Gegenwartskunst in den Verlagen Dumont, Hatje und Prestel. In Pariser Museumskreisen fand er größte Beachtung durch die Ausstellung "Paris-Berlin" im Centre Pompidou. Die Wiedereröffnung des Musée national d'art moderne wurde zum Höhepunkt seiner Karriere. Film von Hans Emmerling (2000) Fotos über www.ard-foto.de
21.00 Uhr Wo das Geld wächst! Die Em.TV-Story
Sie sind alle zusammengeströmt in die Mehrzweckhalle der Stadt Pfaffenhofen, um der Rede ihres Börsengurus - EM.TV-Chef Florian Haffa - zu lauschen. Florian und sein Bruder Thomas Haffa sind die neuen Unternehmer der New Economy, der modernen Wirtschaft. Reich, amerikanisch schön, strahlendes Lächeln. Auch in Pfaffenhofen himmeln viele Kleinaktionäre die Börsenstars an wie Popgrößen. Denn die Gebrüder Haffa sind dort aufgewachsen und zur Schule gegangen. Und weil man sie kannte, zeichneten 300 Pfaffenhofener im Oktober 1997 die Aktien von EM.TV, die mit Filmrechten wie die Biene Maya ihren Anlegern märchenhafte Gewinne versprachen. Wer beim Börsenstart von EM-TV 3.000 Mark gesetzt und bis Februar 2000 gehalten hat, ist Millionär geworden - wenigstens auf dem Papier. Um diesen Siegeszug gebührend zu feiern, macht sich jedes Jahr ein kleiner Reisebus mit Pfaffenhofener Fans auf den Weg zur Hauptversammlung von EM.TV. Seitdem geht's allerdings runter. Auch die EM.TV-Aktien von Glückskind Jörg Bortenschlager aus Pfaffenhofen, die noch im letzten Februar auf seinem Depotauszug mit einer Million bewertet waren, sind inzwischen nur noch ein Bruchteil davon wert. Marcus Vetter hat einige Pfaffenhofener in den Tagen vor und während der Hauptversammlung von EM.TV besucht und mit ihnen über zerplatzte Träume, schnelles Geld und harte Arbeit gesprochen. Film von Marcus Vetter
21.45 Uhr Werde reich und glücklich Die Rezepte der Erfolgs-Trainer
Peter F. war Mitte dreißig und am Ende. Sein Betrieb stand kurz vor dem Bankrott, sein Schuldenberg wuchs ins Uferlose, Frau und Kinder sah er nur noch nachts, er trank zu viel, rauchte wie ein Schlot und war für seine Umwelt nicht mehr zu ertragen. Ein Jahr später: Um sechs Uhr morgens joggt der Jung-Unternehmer gut gelaunt durch den Park und skandiert: "Ich bin ein Sieger. Ich habe Erfolg. Ich liebe die Menschen!" Das hat er beim Motivations-Trainer Jürgen Höller gelernt. Mit schlichten Lebensweisheiten und Durchhalteparolen ermuntert der Erfolgs-Apostel seine wachsende Fan-Gemeinde zum "positiven Denken": Raus aus der Opferrolle! Hör auf zu nörgeln! Wer arm ist, der ist selbst dran schuld! Träume nicht Dein Leben! Lebe Deinen Traum! "Power-Tage mit Light-Show und Laola-Wellen, Persönlichkeits-Seminare mit Seelenstriptease und strategischer Glücks-Planung. Trainer wie Jürgen Höller versprechen ihren Klienten nicht nur prallgefüllte Geldbörsen, sondern ein erfülltes Leben. Der Motivations-Markt boomt. Doch was taugen die simplen Rezepte und für wen? Kann "positives Denken" sogar schädlich sein?
Film von Martin Buchholz Foto erhältlich unter www.ard-foto.de.
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