PHONIX
Programmhinweis
Freitag, 1. Dezember 2000
Bonn (ots)
17.45 Uhr Berlin Mitte Politische Talkshow mit Maybrit Illner Der Fall Joseph - Vorurteile statt Fakten
Gäste u.a.: Christine Bergmann, Bundesfamilienministerin, SPD, Manfred Kolbe, Justizminister Sachsen, CDU, Johann Michael Möller, Stellvertretender Chefredakteur "Die Welt", Christian Pfeiffer, Leiter des Kriminologischen Forschungsinstitutes Niedersachsen und designierter Justizminister Niedersachsens.
Zeitgeschichte 19.15 Uhr Das war unser Krieg 5-teilige Reihe 5. Teil: Boogie Woogie Victory, 1943-1945
Ein Film über die beiden letzten Jahre des Zweiten Weltkrieges, von 1943 bis 1945, montiert aus europäischen Amateurfilm-Material: Kriegsalltag privat. Man sieht den Rückzug der deutschen Wehrmacht, den Vormarsch der Alliierten; Okkupation und Terrorregime in Polen; Widerstandskampf in Italien; deutsche Schreckensherrschaft in Athen; die Befreiung von Paris durch die Résistance; die Panzerdivision Laclerc und die Amerikaner; den Kampf einer belgischen Widerstandsgruppe, gedreht von einem Filmamateur, der in der einen Hand die Kamera hält, in der anderen Hand den Revolver. Der Film zeigt die Deportation ungarischer Juden, die Befreiung Flanderns, Roma und Sinti in einem Lager in Rumänien, deutsche Flüchtlinge aus Ostpreußen in Dänemark, die Kapitulation der Stadt Leipzig, Straßenkämpfe in Turin, Soldaten der Roten Armee als Befreier in der Tschechoslowakei und den Freudentaumel bei Kriegsende in London. Film von Alfred Behrens
Highlights zur Geschichte und Zeitgeschichte 20.15 Uhr Egon Bahr - Eine Schiffsreise Porträt des SPD-Politikers und Autors
Eine Woche begleitete ein Filmteam Egon Bahr und seine Lebensgefährtin Christiane Leonhard auf einer Reise mit einem Hochseefrachtschiff. Die Gespräche an Bord kreisen um die deutsche Einheit, die ohne die Ostverträge der sozialliberalen Koalition unter Willy Brandt nicht denkbar gewesen wäre. Bahrs Verhandlungen mit dem sowjetischen Ministerpräsidenten Kossygin beinhalten schon 1970 die Formel, nach der 20 Jahre später die deutsche Einheit tatsächlich zu Stande kommt. Als Antwort auf die Politik Adenauers und den Bau der Mauer formulierte Egon Bahr 1963 die Prinzipien seiner Politik. Wandel durch Annäherung, die Anerkennung des Status Quo. Ihn zu überwinden bestimmte danach die Ostpolitik der SPD. Die Politik der kleinen Schritte veränderte nachhaltig das Verhältnis der Bundesrepublik zur DDR. "Die ganze Politik soll sich zum Deibel scheren, wenn sie am Schluss nicht den Menschen hilft", so Egon Bahr, dem es gelingt, Politik als vielschichtigen Gestaltungsprozess sichtbar zu machen, als Wechselspiel von Persönlichkeiten, Wertvorstellungen und Machtverhältnissen. Von Gernot Steinweg (2000)
Fotos über www.ard-foto.de
21.00 Uhr PHOENIX vis-à-vis Martin Schulze im Gespräch mit Laurenz Meyer
"Ungeschminkt die Meinung sagen, selbst wenn´s weh tut", ist ein Grundsatz des neuen Generalsekretärs der CDU Laurenz Meyer. Dabei gilt der gebürtige Ostwestfale als scharfzüngig, kampflustig und aggressiv. Er repräsentiert genau das Gegenteil seines Vorgängers Ruprecht Polenz, der vielen als zu liberal und vorsichtig galt. Meyer fand eher zufällig den Weg in die Politik: "Als ich auf einer Berlin-Fahrt auf Einladung der Jungen Union 1968 den Teilnehmerkreis so nett fand, bin ich anschließend in die CDU eingetreten." Der Vater von vier Kindern machte Karriere als Manager des Dortmunder Elektrizitätskonzerns VEW und im Düsseldorfer Landtag. Im politischen Kampf zieht der 52-jährige lieber Säbel statt Florett. Attacken bekam vor allem der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Wolfgang Clement zu spüren. So trug seine Hartnäckigkeit zur Aufklärung des Millionenskandals um das von Clement protegierte Oberhausener Trickfilmstudio HDO bei. 1999 stieg Meyer zum Fraktionschef der CDU im Landtag auf. In der Flugaffäre um den nordrhein-westfälischen Finanzminister Heinz Schleußer erzwang er dessen Rücktritt. Selbst vor Bundespräsident Johannes Rau machte der Oppositionsführer nicht halt und brandmarkte seine Flüge mit Jets der Westdeutschen Landesbank als verdeckte Parteienfinanzierung. Trotz breiter Zustimmung in der Partei und Vertrauen in der Fraktion blieb Meyer loyal und gab den Fraktionsvorsitz nach der verlorenen Landtagswahl wie vereinbart an Jürgen Rüttgers ab. Jetzt zückt Meyer als Generalsekretär den rhetorischen Säbel gegen die Bundesregierung.
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