Ethikkommissions-Mitglied Michael Vassiliadis lobt sachliche Diskussion/ "Nicht mehrere Ausstiege gleichzeitig"
Bonn (ots)
Bonn/Berlin, 28. April 2011 - Michael Vassiliadis, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie und Energie und Mitglied der Ethikkommission Atomkraft, lobt die Expertenanhörung in der ersten öffentlichen Sitzung der Kommission. "Ich habe diese Diskussion als sehr, sehr sachlich und sehr, sehr hilfreich empfunden", sagte er im PHOENIX-Interview nach dem ersten Sitzungsblock zu wirtschaftlichen und sozialen Fragen der Energieversorgung. "Es wird deutlich, dass die Frage einer zukünftigen Energieversorgung nicht nur eine technische ist, sondern insbesondere soziale Fragen eine große Rolle spielen und die Finanzierung der Energiewende." Es gebe Zielkonflikte.
Es sei deutlich geworden, so Vassiliadis weiter, dass wir uns auf dem Weg ins Zeitalter der erneuerbaren Energien befinden. Doch seien technische Fragen zu lösen und Finanzierungslücken zu überwinden. So werde dies "kein ganz leichtes Unterfangen". Die Energieversorgung müsse auch künftig stabil, sicher und bezahlbar sein und der Umstiegsprozess sozialverträglich ablaufen, forderte Vassiliadis im PHOENIX-Interview. Für die Übergangszeit setzt der Gewerkschaftsvorsitzende auf einen stärkeren Einsatz von Kohle- und Gaskraftwerken. Die deswegen erhöhten CO2-Emissionen müssten durch mehr Effizienz bei der Gebäudesanierung kompensiert werden. Als weltweiter Vorreiter beim Atomausstieg könne man dies verantworten, ohne die Klimaziele zu gefährden. "Man kann sich nicht in mehreren Ausstiegen gleichzeitig bewegen. Das ist auch nicht notwendig."
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