Phoenix-Programmhinweis
Sonntag, 18. Februar 2001
Bonn (ots)
Mitten in Deutschland Neue 3-teilige Reihe 14.00 Uhr Buna, Leuna & Co Eine mitteldeutsche Industriegeschichte Teil1 : Unter Hochdruck
Ein Steinwurf weit vom Haupttor der einstigen Leuna-Werke entfernt steht eine der ältesten Tankstellen Deutschlands. Hier gelang erstmals in der Welt die Herstellung von Treibstoffen aus Braunkohle. Schkopau, Leuna, Wolfen, Bitterfeld, Piesteritz - Namen traditionsreicher Standorte im mitteldeutschen "Chemiedreieck". Nach der Wende drohte der Region das Aus, doch heute wird hier wieder mit hochmoderner Technik erfolgreich produziert. Die neuen Industriekomplexe gelten als Investition für den Erhalt der Ostchemie, zum Hauptversorger für Mineralöl- und Chemieprodukte in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen. Allein in Leuna gibt es heute schon wieder 9000 Arbeitsplätze. Im ersten Teil der Reihe geht es vor allem um die Werke in Mitteldeutschland, deren Technik und Erzeugnisse vor mehr als 80 Jahren die Spitzenstellung der deutschen Chemieindustrie begründeten: Ammoniak und Salpeter zur Herstellung von Düngemitteln und Schießpulver, synthetisches "Leuna-Benzin" und "Buna" als Kautschukersatz - alles erzeugt in damals modernsten Hochdruckanlagen.
Die 3-teilige Dokumentationsreihe erzählt die Geschichte des Chemiedreiecks von den Anfängen der Teerfarben-Chemie vor dem Ersten Weltkrieg über die Ära der IG Farben und ihrer Verstrickung in die Verbrechen des Nationalsozialismus bis zur sozialistischen Chemieindustrie, die mit "Plaste und Elaste" den Sozialismus zum Sieg führen wollte."
Dokumentation von Thorsten Jeß und Rainer Karlsch (2000)
Nächste Folge "Karbid und Klassenkämpfer" am Sonntag, 25.2., 14.00 Uhr
Mitten in Europa 19.15 Uhr Begegnungen am Genfer See
Seit Jahrhunderten ist der Genfer See Treffpunkt der Berühmten, der Reichen und Schönen, der Abenteurer und Aussteiger - Kaiserin Elisabeth von Österreich, besser bekannt als Sissi, war dort, der Popsänger Freddy Mercury und Film- Stars wie Charlie Chaplin. Er lebte mit seiner Familie bis zu seinem Tod in Vevey. Heute erinnern die Orte am Genfer See an die berühmten Besucher - mit Museen und Denkmälern, mit Festivals und prächtigen Inszenierungen in Schlössern, Hotelpalästen und auf dem See. Beliebtes Touristenziel seit 200 Jahren ist Schloss Chillon, das seit dem 12. Jahrhundert den Grafen von Savoyen gehört. Die berühmtesten Besucher waren Künstler: Alexandre Dumas, Victor Hugo, Gustave Flaubert, Charles Dickens, Shelley und Byron, der mit den "Gefangenen von Chillon" das Schloss auch in England bekannt machte.
Der Genfer See liegt an der Grenze zwischen Schweiz und Frankreich. Lac Léman nennen ihn die Franzosen. Besucht wird im Film die südliche, französische und die nördliche, schweizerische Seite des Sees. Montreux, Vevey, Lausanne, Evian und Ivoire sind die bekanntesten Städte und Orte. Sie waren alle auch Bade- und Kurorte und mit ihrem Flair Anziehungspunkte für ein internationales Publikum.
Dokumentation von Hans Emmerling
Geheimnisse der Welt 20.15 Uhr Weite Welten Nepal - Die Kinder Shivas
Nepal gehört zu den ärmsten Ländern der Erde. Bis 1951 war das kleine Königreich noch völlig von der Außenwelt abgeschlossen. Und bis heute hat sich die Lebenssituation der meisten Nepalesen kaum verbessert. 15 Millionen Menschen leben in Nepal - 80 Prozent von ihnen unterhalb der Armutsgrenze. Auch die 250.000 Urlauber, die jährlich die Tempelstädte besuchen und als Trekkingtouristen über die heiligen Berge herfallen, ändern daran nichts. Sie lassen ihre Devisen in der Hauptstadt Kathmandu. Den Menschen in den Bergen hinterlassen sie nur ihren Müll und wachsende Umweltprobleme.
In den Bergregionen zeigt sich die Armut am deutlichsten. Nur zehn Prozent der Bevölkerung sind an Gas- oder Stromversorgung angeschlossen. In den kalten Wintern ist Holz meist die einzige Energiequelle. 95 Prozent des Holzschlags enden als Brennmaterial, 6000 Kilo pro Haushalt und Jahr. Mit dem zunehmenden Tourismus ist der Bedarf drastisch gestiegen. Der erhöhte Einschlag hat zur Folge, dass 80 Prozent der nepalesischen Wälder bereits verschwunden sind. Ohne erosionshemmende Baumbestände ist die dünne Humusschicht den peitschenden Winden und Monsunregen schutzlos ausgesetzt und schnell fort gespült. Verheerende Bergrutsche und gefährliche Überschwemmungen sind die Konsequenz. Mit deutscher Unterstützung werden Katastrophen-Vorsorgeprojekte unterhalten, um den Bannwald zu schützen und zu pflegen.
Dokumentation von Petra Schulz
PHOENIX-Highlight Neue 5-teilige Reihe 21.00 Uhr Kinder ohne Kindheit 1. Teil: Philippinen - Die traurigen Engel der Nacht
Die Sonne fällt schmutzig-rosé hinter den Horizont der Manila Bay. "Sir, you want school girl, or boy - möchten Sie ein Schulmädchen oder einen Jungen?" Der Mann deutet mit einer Kopfbewegung auf ein paar schmuddelige Kinder, die im Abgasdunst der Rush Hour zwischen den langsam dahin rollenden Autos hin und her wieseln und mit antrainierter Verzweiflung in den Gesichtern den Autofahrern zarte Jasminblüten und Kaugummipäckchen an die geschlossenen Scheiben drücken. Nichts hat sich geändert seit dem letzten Mal. Nur die Kinder sind andere. Ich lehne ab. Der Mann hebt bedauernd die Schultern: "Maybe tomorrow - morgen vielleicht?"
Alma, Evelyn und Maricar : Vor fünf Jahren hat ein Drehteam schon einmal eine Reportage in Manila, diesem Neun-, Zehn- oder vielleicht sogar Zwölf-Millionen-Moloch gemacht. Die "traurigen Engel" waren vier Mädchen vom Kinderstrich: die elfjährige Evelyn, die gleichaltrige Rosmary, die 13jährige Maribelle und ihre 17jährige Zuhälterin Len-Len.
"Es ist zwei Uhr nachts. Verbraucht, kaputt und ohne Illusionen sitzt die dreizehnjährige Maribelle mit ihren Blumen an der Straße. Aber wenn ein Mann, ein Freier, sie anspricht, dann wird sie lächeln." Das war der letzte Satz der Reportage von damals. Was mag aus den Kindern geworden zu sein?
Dokumentation von Christian Sterley
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