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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Mittwoch, 7. März 2001

Bonn (ots)

   20.15 Uhr Schwerpunkt / Weltfrauentag - Unverzichtbar oder nur gut
gemeint?
Auf der internationalen Frauenkonferenz in Kopenhagen 1910 wurde
auf Vorschlag der Sozialistinnen Clara Zetkin und Käthe Duncker eine
Kampagne für Frauenrechte - allen voran das Frauenwahlrecht -
beschlossen.  Dafür wurde der 8. März zum Weltfrauentag erklärt. Denn
an diesem Tag jähren sich die Aufstände New Yorker
Textilarbeiterinnen gegen unerträgliche Arbeitsbedingungen, die von
der Polizei brutal zerschlagen wurden. Der erste Weltfrauentag fand
1913 statt.
Brauchen wir einen festgesetzten Tag, um die Rechte der Frau in
Politik, Wirtschaft und Privatleben durchzusetzen? Oder geht er unter
wie die vielen anderen Tage, die sich für Menschenrechte einsetzen?
Wen interessiert der Weltfrauentag nach 90 Jahren noch? Was soll, was
kann mit diesem Tag erreicht werden? Wie sieht die Situation der Frau
weltweit aus? Was haben die Frauen in Deutschland erreicht? Wo gibt
es Probleme?
Martin Schulze diskutiert mit Sahra Wagenknecht, PDS, Dagmar
Wöhrl, CSU, Marieluise Beck, B90/Grüne, und Sabine Leutheusser
Schnarrenberger, FDP.
Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802-8217 und per
Fax 01802-8213 an der Diskussion beteiligen.
13.30 Uhr Soldatinnen
   Frauen in der Bundeswehr bewähren sich in Kaserne und Biwak
19 Soldatinnen aus Baden-Württemberg, mit die ersten Frauen, die
an der Waffe ausgebildet wurden. In den vergangenen sechs Wochen
waren sie in Stetten am kalten Markt stationiert und absolvierten
ihre Grundausbildung.
Aktuell und ausführlich berichtet Hierzuland aus den Regionen
Baden-Württembergs: Von Ereignissen und Hintergründen, Brennpunkten
und Betroffenen: Die tägliche Zehnminutenreportage zeigt, was man
nicht auf den ersten Blick sieht.
Hierzuland ist eine filmische Reise ins Alltagsleben der Menschen
im Land - so spannend wie das wirkliche Leben.
Film von Martin Klein (SWR)
13.40 Uhr Frauen in der Kampfzone 
   Das Ende der "Männerdomänen"
Dank Pille, Frauenbewegung und 68er Revolte hat sich in den
vergangenen 30 Jahren langsam durchgesetzt, was bereits seit 1949 im
deutschen Grundgesetz verankert ist: Die Gleichberechtigung von Mann
und Frau in allen gesellschaftlichen Bereichen. Auch wenn immer noch
weitaus mehr Männer als Frauen in Führungspositionen sitzen - die
Privilegien der Männergesellschaft und mit ihr die traditionellen
Vorstellungen von der Arbeits- und Rollenteilung bröckeln.
Vor kurzem ist auch die letzte traditionelle "Männerdomäne"
gefallen: Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland
dürfen Frauen Dienst an der Waffe tun. 244 Rekrutinnen marschierten
am 2. Januar 2001 in die deutschen Kasernen ein. Frauen in
Kampftruppen? Da geraten tiefverwurzelte Rollenbilder ins Wanken. Die
Debatte über das Geschlechterverhalten ist neu entfacht. Denn es gibt
sie noch, die Männerdomänen, die letzen Refugien der "ganzen Kerle".
Dazu gehören auch die Jagd oder das Boxen. Mann gegen Mann, der
Stärkere gewinnt: Das ist die Faszination des Boxens, der auch immer
mehr Frauen erliegen. Erst seit gut fünf Jahren dürfen Frauen in
Deutschland in den Ring steigen, ist Frauenboxen als Sportart
offiziell anerkannt. Doch Profiboxerinnen wie die Weltmeisterin
Regina Halmich werden in der Boxszene immer noch als Exoten
gehandelt, als Mädchen, die sich die Brüste kaputt hauen.
"Krieg ist Männersache" verlautet es aus den Reihen der
Bundeswehr. Kritik kommt aber auch von Soziologen wie Klaus
Theweleit. Warum sollen Frauen überhaupt in Institutionen wie die
Bundeswehr vordringen? Ist es so erstrebenswert, sich militärischem
Drill zu unterwerfen, als Soldatin im Kampf Menschen ums Leben zu
bringen oder selbst zu sterben?
Film von Barbara-Ann Rieck und Bianca Charamsa
21.00 Uhr Das Märchen von der Powerfrau
Man feiert die Powerfrau, ein Geschöpf, das neue weibliche
Tugenden an den Tag legt, ohne die alten zu vernachlässigen. Was ist
dran an diesem - virtuellen - Wunderwesen, das der gewöhnlichen Frau
signalisiert, dass es nicht an den gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen liegt, sondern an ihrer individuellen Unfähigkeit,
wenn sie es nicht schafft, Kinder und Karriere spielend zu
vereinbaren und dabei auch noch eine perfekte Hausfrau sowie eine
aufregende Schönheit zu sein? Müssen Frauen Wunder vollbringen, oder
haben sie ein Anrecht darauf, auch als ganz normale Menschen - mal
mit mehr, mal mit weniger Power - ein halbwegs erfülltes Leben zu
führen? Die Dokumentation zeigt am konkreten Beispiel
unterschiedlicher Frauen von heute, wie es Frauen wirklich geht,
woran es ihnen wirklich mangelt und was sie wirklich brauchen. Sie
sprechen über ihren Alltag, ihre Erfahrungen und ihre Gefühle. Es
zeigt auch die Kluft zwischen Individuum und Klischee, aber auch das
Exemplarische am Einzelschicksal.
Film von Elfriede Hammerl und Pedro Chianda
Rückfragen: PHOENIX-Kommunikation 
Tel: 0228/9584-193

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