Phoenix-Programmhinweis
Mittwoch, 21. März 2001
Bonn (ots9 - 20.15 Schwerpunkt Von Skinheads und Fahndungsfotos - Heiligt der Zweck die Mittel?
Die Unionsfraktion werde so lange den umstrittenen "Skinhead"-Vergleich Trittins an der Tagesordnung halten, bis der Minister entlassen sei, hieß es auf einer Sondersitzung der CDU. Angesichts der gegenwärtigen Landtagswahlen fiel Trittins Entgleisung für die CDU wie ein Geschenk vom Himmel. Ebenso entpuppte sich Laurenz Meyers misslungene Kampagne mit den Kanzlerfahndungsfotos als karrieregefährdendes Eigentor und brachte dem Gegner einige leicht verdiente politische Pluspunkte.
Verhindern solche Provokationen letztlich die politische Diskussion? Wie weit sind Beleidigungen des politischen Gegners zulässig? Wo ist die Grenze zwischen politischem Diskurs und unsachlicher Schlammschlacht?
Diese und weitere Fragen diskutiert Martin Schulze mit Ludwig Stiegler, stellv. Fraktionsvorsitzender (SPD), Dr. Heidi Knake-Werner, stellv. Fraktionsvorsitzende (PDS), Jürgen Koppelin, parlamentarischer Geschäftsführer (FDP), Steffi Lemke, parlamentarische Geschäftsführerin (B.90/die Grünen) und Eckart von Klaeden, parlamentarischer Geschäftsführer (CDU).
Interessierte Zuschauer können sich über die PHOENIX-Hotline 01802 - 8217 und per Fax 01802 - 8213 an der Diskussion beteiligen.
9.15 Uhr Der Patriarch - Konrad Adenauer
Dieses Amt fordert alles vom Menschen. Es verleiht Macht und verbraucht selbst die Stärksten. Als Helmut Schmidt den Kanzlereid auf die Verfassung ablegte, war sein Haupthaar noch tiefschwarz. Das Kanzleramt verließ er mit schlohweißem Schopf. Kanzler sein, das war für Kurt Georg Kiesinger eine "mühsame Plackerei". Wer sind die Menschen, die sich dieses Amt antun, diesen knochenharten Job - gewiss den härtesten, den unsere Demokratie zu vergeben hat?
"Kanzler", die neue sechsteilige Dokumentation der, zeigt, wer die Mächtigen der Republik wirklich waren, wie sie aufstiegen, wie sie regierten, wie sie ihr Amt verloren. Sie waren die Symbolgestalten ihrer Zeit, wurden zu Lebzeiten verehrt, bekämpft, manchmal geliebt, gelegentlich geringgeschätzt und später oft verklärt. Sie waren Patriarchen wie Konrad Adenauer, Optimisten wie Ludwig Erhard, Vermittler wie Kurt Georg Kiesinger, Visionäre wie Willy Brandt, Lotsen wie Helmut Schmidt und Patriarchen wie Helmut Kohl. "Kanzler" ist die Geschichte einer spannenden Beziehung zwischen den Regierenden und den Regierten. Was macht Macht aus einem Menschen? Welcher Mensch steckt hinter der Fassade des Politikers?
Die erste Folge "Konrad Adenauer - Der Patriarch" blendet zurück in die Jugendzeit der Republik. In der Kanzlerschaft des "Alten" fielen die Weichenstellungen der Bonner Demokratie. Keiner seiner Nachfolger hatte so schwerwiegende Entscheidungen zu treffen. Keiner übte seine Macht so autokratisch aus wie er. Der Film zeichnet die teils dramatischen Konflikte jener Gründerjahre nach und schildert in exklusiven Aussagen von Vertrauten und Familienangehörigen, welche Motive Adenauer antrieben, sein ausgeprägtes Misstrauen gegenüber den Deutschen und auch die notorische Furcht, der eingeschlagene Weg könnte von seinen Nachfolgern mit fatalen Folgen revidiert werden.
13.35 Uhr Das ist ja so praktisch ... Wenn Selbständigkeit nur Schein ist
Die Entscheidung des Bundesgerichtshofes war überfällig: Der Arbeitsmarkt hat sich längst neue Formen der Beschäftigung geschaffen, die sich der Gesetzgebung entziehen. Erstmals gibt es jetzt höchstrichterliche Kriterien dafür, wer wirklich Selbständiger und wer Arbeitnehmer ist. In Deutschland gibt es nach einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mehr als eine Million Selbständige, die gar nicht selbständig sind. Sie arbeiten ohne festen Vertrag, ohne Anstellung, auf eigens, freies Risiko - und sind dennoch von einem Auftraggeber abhängig, voll und ganz. Ein Trend, der zunimmt: Denn viele Arbeitgeber wollen ihre Lohnnebenkosten senken und beschäftigen deshalb weniger Arbeitnehmer. Film von Gabi Ultz
Wirtschaft und Soziales 19.15 Uhr Himmelsstürmer Hugo Junkers und seine Flieger
Zuerst entwickelte Hugo Junkers Motoren und Gasöfen, ehe er Deutschlands berühmtester Flugzeugbauer wurde. Junkers zählte zu den größten Unternehmern Deutschlands, wie Bosch, Daimler oder Siemens. Er baute das erste Passagierflugzeug aus Metall und machte Deutschland zur führenden Luftfahrtnation der 20-er und 30-er Jahre. Die erste Atlantiküberfliegung von Ost nach West in einer Junkers W33 brachte ihm Ruhm. Die Ju 52 macht ihn vollends zum Volkshelden. Doch ab 1933 wurde Junkers von den Nazis schwer bedrängt, weil er öffentlich für Humanität eintrat und die Aufrüstung Deutschlands ablehnte. Luftwaffenchef Göring nutzte Junkers wirtschaftliche Probleme, um ihn zu schikanieren.
Die Sowjetunion wollte sich nach dem Zweiten Weltkrieg das Know-How sichern und deportierte Hunderte Junkers-Ingenieure in sowjetische Arbeitslager.
Film von Peter Bardehle (2000) 21.00 Uhr Das grosse Palaver Rede-Reste aus dem Bonner Bundestag
Fünfzig Jahre Bundestag in Bonn - das sind auch 50 Jahre parlamentarische Redekultur in der deutschen Nachkriegs-Demokratie. Im "Großen Palaver" soll es um die amüsante Seite des Parlaments gehen, es soll aufgezeigt werden, dass Parlamentarismus nicht automatisch langweilig, trocken und bierernst sein muss, sondern auch unterhaltsam, mitreißend und anschaulich sein kann. Film von Dirk Steffens und Lothar Schröder
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