PHOENIX-Programmhinweis
Freitag, 15. Juni 2001
Bonn (ots)
21.00 Uhr PHOENIX - vis-à-vis: Martin Schulze im Gespräch mit Marcel Reich-Ranicki
Sein Zuhause ist die deutsche Literatur. Für sie setzt sich Marcel Reich-Ranicki mit missionarischem Eifer ein. Er gilt als "Literaturpapst" und ist von vielen Autoren gefürchtet, von einigen gehasst. Unbestechlich will er als Pädagoge die seiner Ansicht nach gute Literatur den Menschen näher bringen. Und dafür nutzt er das wirkungsvollste Medium unserer Zeit: das Fernsehen. Durch seine Sendung "Das literarische Quartett" und seine scheinbare Omnipräsenz in zahlreichen Talkshows ist Marcel Reich-Ranicki einem breiten Publikum bekannt geworden. Die sehr eigenwillige, ja fast schon kabarettistische Präsentation seiner Sicht der Dinge - und da speziell der Literatur - ist inzwischen zum unverwechselbaren Markenzeichen des wort- und stimmgewaltigen Kritikers geworden.
Spätestens seit Reich-Ranicki seine Autobiographie unter dem Titel "Mein Leben" im vergangenen Jahr veröffentlicht hat, kennt auch ein Großteil seiner Verehrer die ganz persönliche Lebensgeschichte des Überlebenden des Warschauer Ghettos.
Über seinen langsamen aber kontinuierlichen Aufstieg zu Deutschlands bekanntestem und wohl auch gefürchtetstem Literaturkritiker erzählt Marcel Reich-Ranicki im Gespräch mit Martin Schulze in der Sendung "vis-a-vis".
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9.15 Uhr Sommerrausch und Winterfreuden Licht und Dunkel in Schweden
Die Schweden sind diszipliniert auch im Trübsinn - so dass Klischee von der gemeinschaftlichen Depression im skandinavischen Norden. Die lange Dunkelheit reguliert das Lebensgefühl, schafft mentale Düsternis. So unmäßig die Schweden ihre Depressionen ausleben, so unmäßig genießen sie auch den kurzen Sommer. In den drei Monaten der langen Sommertage herrscht Ausnahmezustand. Die Menschen reißen sich bereits bei den ersten Sonnenstrahlen die Kleider vom Leibe, als sei Stockholm in der Karibik. Ein ununterbrochener Mittsommernachtstraum läuft ab, ausländische Besucher entdecken dann in Stockholm mediterranes Lebensgefühl. Film von Walter Helfer (2001)
13.30 Uhr Europa auf Abwegen?
Diese Frage stellt sich der britische BBC-Reporter Nick Fraser in rumänischen Waisenhäusern, in polnischen Schweineställen und in belgischen Bars. Er untersucht die Effektivität der Europäischen Institutionen und blickt hinter die prachtvollen Fassaden in Brüssel und Straßburg. Ein Road-Movie durch den alten Kontinent ist entstanden, das ein vielschichtiges Bild von der Funktion und der Identität Europas zeichnet, ganz aus pragmatischer britischer Sicht. Film von Nick Fraser (2001)
14.20 Uhr Brücke nach Afrika Die Inselrepublik Malta
Das metereologische Klima ist angenehm, das politische dagegen ziemlich rau. Verursacht werden die Streitigkeiten durch ein Dauerthema: Die EU. Die zwei großen politischen Parteien, die regierende konservative PN und die sozialistische Labour Party MLP, sind sich nicht einig in der Haltung gegenüber der Europäischen Union. Die Konservativen wollen den schnellstmöglichen Beitritt, die Sozialisten allenfalls enge politische Beziehungen mit Brüssel und eine EU-Freihandelszone.
Dabei steht die Inselrepublik schon jetzt auf der Pole-Position der zweiten Gruppe der zukünftigen Beitrittsländer. Sie erfüllt bereits die wichtigsten Bedingungen: Marktwirtschaft, ein wettbewerbsfähiger Privatsektor und solide demokratische und rechtsstaatliche Strukturen. Und Malta erfüllt eine Funktion, die für die EU wichtig werden könnte: Der Archipel ist die europäische Brücke zu Afrika. Die langjährigen Beziehungen zwischen Malta und den nordafrikanischen Staaten sind nicht zuletzt deshalb so gut, weil der Inselrepublik dort keine postkolonialen Ressentiments entgegen schlagen wie etwa Italien oder Frankreich. Film von Daniela David (2001)
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