Phoenix-Programmhinweis
Donnerstag, 9. August 2001
Bonn (ots)
9.30 Uhr Nie wieder Mauerblümchen
Manche Frauen, die ihrem Leben einen neuen Sinn geben möchten, strömen voller Hoffnung in die Seminare von Aisha Rokovsky, die im Brustton der Überzeugung verspricht: "Ich mache aus jedem Mauerblümchen eine erfolgreiche, begehrenswerte Frau". "Perfektion" heißt ihre Imageberatung. Mit einer Mischung aus Motivationstraining, Schönheits- und Gesundheitsberatung hat sie eine Marktlücke in der boomenden Coaching-Branche entdeckt. Unzufriedenen Frauen soll geholfen werden. Vom perfekten Make-up über den aufrechten stolzen Gang bis zur Beratung in sonstigen Lebensfragen lehrt Aisha Rokovsky in ein bis zwei Tagesseminaren alles, was das Selbstbewusstsein stärken, die Karriere der Frauen fördern soll. Der Film begleitet zwei Frauen vor, bei und nach ihrem Besuch des Persönlichkeitsseminars. Film von K. Gugel und U. Eberle (2001)
11.00 Uhr Lächeln im Sturzflug Über Forscher in der Schwerelosigkeit
Mitten im Flug, 12.000 Meter über dem Atlantik, schaltet der Pilot die Triebwerke des Airbus A 300 aus. Das Flugzeug sackt plötzlich ab, mit der Schnauze voran in Richtung Meer, ein kontrollierter, dennoch gefährlicher Absturz. Die Wissenschaftler hinten im Passagierraum jubeln - denn sie schweben in der Schwerelosigkeit. Vom Absturz bekommen sie nichts mit, die Fenster sind verschlossen, das Flugzeug ist ausgepolstert. Für eine halbe Minute schweben Biologen, Physiker und Ärzte um ihre Experimentierkästen herum, die fest verankert sind. Reinhard Hilbig zum Beispiel, 55-jähriger Professor aus Stuttgart, ist der Seekrankheit auf der Spur und hat den Schlüssel schon in der Hand. Mit seinen Experimenten in der Schwerelosigkeit will er die Ursache ergründen. Dann zieht der Pilot das Flugzeug wieder hoch, um 45 Grad. Die Forscher sind körperlich völlig am Ende, aber beseelt von einem sensationellen Gefühl - dem Weltraumfieber. Film von Joachim Bartz (2001) fotos über www.ard-foto.de
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: Aufbau Ost
Wohin fließen die Milliarden aus dem Solidaritätszuschlag? Was ist für den wirtschaftlichen Aufschwung bereits getan worden, was muss noch verbessert werden? Das PHOENIX-Thema resümiert den aktuellen Stand des Aufbaus Ost.
* Dresden: LänderForum zum Thema "Wo sind die blühenden Landschaften? - Aufbau Ost und Solidarität", u.a. mit Prof. Kurt Biedenkopf, Ministerpräsident Sachsen, Roland Claus, PDS-Fraktionsvorsitzender, Cornelia Pieper, stellv. Bundesvorsitzende der FDP und der Bundestagsfraktion, Prof. Rüdiger Pohl, Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle, Prof. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina Frankfurt/Oder; Moderation: Peter Christ, Chefredakteur Sächsische Zeitung und Dieter Jepsen-Föge , DLR Berlin * Berlin: Aktuelle Stunde zum Thema "Pläne der Bundesregierung zum Aufbau Ost angesichts der Kontroverse innerhalb der SPD zur Situation in den neuen Bundesländern" * Leuna: "Die Region erhält Unterstützung und Hilfe", Veranstaltung der CDU-Landtagsfraktion Sachsen-Anhalt, u.a. mit Rede von Altbundeskanzler Helmut Kohl
14.45 Uhr Unschuldig pleite - Thüringer Handwerker kämpfen um ihr Recht
"Handwerk hat goldenen Boden" - das Sprichwort stammt aus einer Zeit, in der Aufträge noch per Handschlag besiegelt wurden. "Als die Zahlungen ausblieben, wurde uns klar, dass die Auftragsfirma Konkurs machen würde," erzählt Margarete Lienke, eine Handwerksfrau aus Erfurt. Sie betreibt mit ihrem Mann eine Elektrofirma. Monika Schönemann und ihr Mannhatten einen Heizungsbaubetrieb, auch sie sind mit ihren Familien Opfer der inzwischen in Konkurs gegangenen Auftragsfirma.
Mit ihnen warten 30 weitere Handwerksbetriebe noch heute auf Gelder oder wurden in den Ruin getrieben. Die Firma der Schönemanns hat den Kampf nicht überlebt und die beiden leben heute von Sozialhilfe. Und sie haben nicht nur ihre Existenz verloren. Freunde und Bekannte haben sich zurückgezogen, zur finanziellen Not kommt auch die menschliche Enttäuschung. So wie ihnen geht es vielen Handwerkern in ganz Deutschland. Immer schlechtere Zahlungsmoral und immer mehr betrügerische Konkurse von Auftraggebern. Und die Kleinen bleiben zuerst auf der Strecke.
Seit vier Jahren ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen den ehemaligen Auftraggeber, der mit Landesfördermitteln Plattenbauten erwarb und sanierte, wegen Konkursverschleppung und Steuerhinterziehung.
Ein Film über Handwerker-Familien aus Thüringen und wie es dazu kam, dass sie unschuldig Pleite machten. Die Dokumentation stellt darüber hinaus die Frage, wo die Lücken im Gesetz sind und warum die Justiz so lange braucht, um solche Fälle aufzugreifen. Film von Wibke Kämpfer und Andrea Ufer (2001)
20.15 Uhr Moderne Monarchien: Liechtenstein
Liechtenstein. Der Name läßt an Bankgeschäfte und Steuervorteile denken. Kein Wunder, wird doch das Vermögen auf den Treuhandkonten des Landes auf 100 Milliarden Schweizer Franken geschätzt. Dreizehn Banken gibt es in dem nur 32.000 Einwohner zählenden Liechtenstein. Die größte davon gehört dem auf dem Schloss von Vaduz lebenden Fürsten von Liechtenstein, Hans-Adam II., der beim Einkaufen in der Hauptstadt gerne die Volksnähe sucht. Doch dazu findet er kaum Zeit. Denn im kleinen Fürstentum schwelt ein erbitterter Verfassungskonflikt: Fürst und Thronfolger wollen ihre politische Macht erhalten, wogegen Parlament und Opposition mächtig Stimmung machen. Film von André Schäfer und Andrew Davies (2000)
21.15 Uhr Die Nummern-Revue Beobachtungen bei der Kfz-Zulassung
Nummer ziehen, warten, warten, warten, vorsprechen, etwas vergessen, nach Hause fahren, wieder kommen, Nummer ziehen, warten... Das Leben ist hart, auch in der Kfz-Zulassungsstelle Gelsenkirchen. Die täglichen Tragödien, die Tränen der Verzweiflung, die Schimpftiraden. Für die Damen und Herren hinter den Schaltern ist der Kunde nicht immer König. Es hat sich noch nicht so richtig herum gesprochen, aber es ist Fakt: Wer bei einer Zulassungsstelle arbeitet, ist auch nur ein Mensch - hat gute und schlechte Tage, und er hat seine Anweisungen. Genau das ist das Problem. Die Nummern-Revue: Beobachtungen in der "Krisenregion" Schalterhalle. Film von Christian Dassel (2001)
22.15 Uhr Die Story Taxi nach Afrika
"Meine Eltern haben mir Fußballschuhe gekauft, jetzt muss ich ihnen helfen", erklärt Boubacar Diarra. So überrascht den 21-jährigen Starverteidiger des Fußballbundesligisten SC Freiburg aus Mali die Bitte auch nicht sonderlich. Er, der Reiche in der Familie, soll zwei gebrauchte Kleinbusse kaufen und nach Bamako in Mali schaffen lassen. Dort wollen seine Mutter und ein Onkel mit den Gebrauchtwagen ein Taxiunternehmen gründen. Der Film begleitet Boubacar Diarra beim Kauf der Wagen in Freiburg. Er zeigt, dass vor der Gründung des Taxiunternehmens noch viele Hindernisse zu überwinden sind: langwierige Zollformalitäten, halsbrecherische Fahrten auf Schotterpisten, die Durchquerung des Bürgerkriegslandes Elfenbeinküste bis hin zum Diebstahl des Benzins. Ein langer, gefährlicher Weg für die beiden Kleinbusse. Film von Reinhild Dettmer-Finke und Matthias Erbacher (2001) fotos über www.ard-foto.de
23.15 Uhr Bilder aus der Neuen Welt 5-teilige Reihe. 4. Teil: Megalopolis - Die Stadt in Amerika
New York - Philadelphia - Washington - drei Städte an der Ostküste der Vereinigten Staaten, die seit Jahrzehnten aufeinander zu wachsen. In seinem Film "Megalopolis" berichtet Peter von Zahn über die Vor- und Nachteile des Großstadtlebens und über die Probleme, die sich damals aus groß angelegten Sanierungsmaßnahmen für die vielen - meist puertoricanischen - Einwanderer ergaben. Film von Peter von Zahn (1960)
00.00 Uhr Die Reise zum heiligen Berg Fujiyama
Japan ist das Land der heiligen Berge. Der Bekannteste unter ihnen ist der Fuji-San, oder wie er weltweit genannt wird: der Fujiyama. Der Vulkan, drei Stunden von Tokio entfernt, ist 3776 Meter hoch. Für den Shintoismus, die Religion der Japaner, ist dieser ebenmäßige Berg der wichtigste Göttersitz. Auf seinem Gipfel wird Ainu, die Göttin des Feuers, verehrt.
Der heilige Berg der Japaner wird in der Wallfahrtszeit von Juni bis August täglich von über 10.000 Menschen besucht. Aber nicht jeder besteigt den Berg aus religiösen Gründen. Auf den Fujiyama zu steigen ist auch ein Akt der nationalen Identifikation. Film von Michael Albus (2000)
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