Phoenix-Programmhinweis
Sommerprogramm - Dienstag, 21. August 2001
Bonn (ots)
9.30 Uhr Hauptstadtkulissen Berliner Louvre Neuer Glanz für die Museumsinsel
Der preußische König Friedrich Wilhelm IV. hatte einen Traum - jenseits seines Schlosses ein Spree-Athen zu errichten, eine "Freistätte für Kunst und Wissenschaft" - und es entstand die Museumsinsel, heute Kulturerbe der Unesco. Doch die Gebäude haben im Laufe der Zeit gelitten, besonders durch die Kriegsschäden.
Seit einigen Jahren arbeiten internationale Architekten an der Wiederbelebung der Museumsinsel. Die Alte Nationalgalerie wird im Dezember 2001 nach umfangreicher Restaurierung wieder eröffnet. Noch Baustelle, lässt sich jedoch schon erahnen, wie imposant sie erstrahlen wird. Anders das am stärksten beschädigte Museum, das Neue Museum. Die Restaurierung soll die Spuren der Ruine sichtbar lassen. Auch das Bodemuseum wird gerade saniert und für die Museumsbesucher leichter zugänglich gestaltet. Die Modernisierung der anderen Museen erfolgt in den darauf folgenden Jahren, damit immer auch einige Ausstellungen geöffnet sind. Zeit für die Architekten, ihre Entwürfe reifen zu lassen und mit den Denkmalschützern abzustimmen. Für das Pergamonmuseum ist geplant, den Ehrenhof mit einem Gebäuderiegel zu schließen, so dass ein Rundgang für "global tourists" entsteht - vorbei am Pergamonaltar, dem Markttor von Milet und den vielen anderen Hauptattraktionen der Museen. Ein neues Eingangsgebäude wird zu diesem Rundgang führen und zur Archäologischen Promenade, einem neuen Ausstellungsparcours, der wie eine Hauptschlagader zwischen Altem Museum und Bodemuseum verlaufen wird.
Und es ist im Gespräch, auch die Gemäldegalerie und die Ethnologische Sammlung ins Stadtzentrum zu holen. Die erneuerte Museumslandschaft in der Mitte Berlins - ein Anziehungspunkt für Besucher aus der ganzen Welt.
Film von Marina Bartsch-Rüdiger und Michael O. Rüdiger (2001)
Neue Reihe 12.15 Uhr Im Namen des Fortschritts Verarmungshilfe - Gabun
Der Film von Gordian Troeller aus dem Jahr 1975 analysiert die Entwicklung der Unterentwicklung und zeigt, dass das Wachstum der Industrienationen von der Ausbeutung der Dritten Welt abhängt. Da sich der Film beispielhaft mit der Holzausbeutung in Gabun befasst, war er auch der Kritik der bundesdeutschen Holzlobby ausgesetzt.
Trotz ihrer politischen Unabhängigkeit kommt vielen Ländern der Dritten Welt wirtschaftlich immer noch die Rolle zu, die ihnen von den ehemaligen Kolonien zugedacht war: die der Rohstofflieferanten. Gabun zum Beispiel kann seine Bodenschätze noch immer nicht selbst nutzen und muss sie zur Verarbeitung ausführen. Die Ausfuhr von Rohstoffen hat für das Erzeugerland katastrophale wirtschaftliche Folgen. Selbst das, was der im Film gezeigte Holzunternehmer in Gabun investiert, kommt dem Land nicht zu Gute.
Film von Gordian Troeller aus dem Jahr 1975
"Die Holzlobby hat uns das Leben zur Hölle gemacht, der Fernsehrat wurde einberufen. Der damalige Entwicklungsminister Egon Bahr kritisierte zwar den Film, sorgte aber dennoch für seine Verbreitung, in dem er 300 Kopien ziehen ließ" (Gordian Troeller im "Fernsehdienst" vom 25.1.1977)
14.45 Uhr PHOENIX-Thema: Rollentausch
"InterView", eine Veranstaltung von www.MEDIENUNDPOLITK.de der Werkstatt Deutschland e.V.: "Journalisten als Politiker und Politiker als Journalisten - Rollentausch zwischen Medien und Politik".
Unter dem Stichwort "InterView" tauschten Journalisten und Politiker einen Tag die Rollen und warfen einen Blick hinter die Kulissen der jeweils anderen Seite. Der erste Rollenwechsel fand im Mai in München statt. Der hessische Ministerpräsident Roland Koch war einem Tag Chefredakteur bei FOCUS. Dann amtierte der Chefredakteur von Max, Hajo Schumacher, für einen Tag als Bundeswirtschaftsminister. Dr. Werner Müller war im Gegenzug Chefredakteur von Max. Weitere Beispiele: Dr. Guido Westerwelle tauschte die Rolle mit SAT.1-Chefredakteur Jörg Howe und Siegmund Gottlieb, Chefredakteur Fernsehen des Bayerischen Rundfunks, mit Fritz Kuhn von Bündnis 90/Die Grünen.
PHOENIX zeigt Abschlussveranstaltung und Resümee des Rollentauschs.
Wissenschaft und Umwelt 19.15 Uhr Die Zukunft gehört dem Wasserstoff
Wasserstoff gilt bei Insidern längst als der wichtigste Energieträger des 21. Jahrhunderts. Kraftfahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sind schon in der Erprobung; ebenso das kühlschrankgroße Kraft-Wärme-Aggregat mit Brennstoffzellentechnik zur kombinierten Strom- und Wärmeversorgung der eigenen vier Wände.
Das Beispiel großflächiger Solarkollektoren-Kraftwerke in der kalifornischen Mojawe-Wüste zeigt, wie sich auch in Südeuropa oder Nordafrika genügend Solarstrom herstellen ließe, um schadstofffrei die gigantischen Mengen an Wasserstoff per Elektrolyse zu produzieren, die die Zukunft in Europa und anderswo nötig werden. Kein Zweifel: Wasserstoff ist auf dem Wege, "in" zu sein.
Film von Carl-A. Fechner und Martin Pehnt (2000)
20.15 Uhr Hadzabe heißt: Wir Menschen 2. Teil: Die letzten Jäger und Sammler in Tansania
Dieser Film führt weiter in die Dornbuschsteppe hinein und porträtiert den Alltag einer Hadza-Gruppe. Es ist nicht gerade einfach, jemanden aufzustöbern, der heute hier morgen dort unter freiem Himmel lebt. Aber mit Hilfe des Ethnologen Nicholas Blurton-Jones und des Hadza Gudo Mahiya gelingt es schließlich doch, im Dickicht der Savanne abseits der Zivilisation eine solche Gruppe zu finden. Diese Hadzabe leben tatsächlich noch von dem, was die Natur ihnen gibt. Die Frauen und Kinder pflücken Beeren von den Sträuchern. Sie sammeln die Früchte der Affenbrotbäume. Sie graben Wurzeln aus dem steinigen Boden der Dornbuschsteppe. Eine mühsame Arbeit - aber sie hat die Hadzabe stets ernährt. Sie sind die letzten Jäger und Sammler Tansanias. Kaum vorstellbar, dass solch ein archaischer Lebensentwurf im 21. Jahrhundert noch existiert. In der Eyasi-Region im Norden Tansanias, dem Stammesgebiet der Wildbeuter, scheint die Zeit stehengeblieben zu sein.
Dokumentation von Annette Wagner (2001)
21.00 Russlands Ströme - Russlands Schicksal 3-teilige Reihe. 2. Teil: Die Lena
Filmautor Dieter Schumann reist entlang der Lena, wo viele Menschen nach dem Jahrhundert-Hochwasser von Anfang Mai dieses Jahres noch immer ohne Wasser und Strom in den Wäldern hausen. Von den Schätzen, von Gold und Diamanten, die der Fluss beherbergen soll, können sie nur träumen.
Dirk Sager, Leiter des ZDF-Studios in Moskau, zu der Reihe über Russlands Ströme: "Die Flüsse sind Mythen für die Weite des Landes, für seine Kraft und den Stolz der Geschichte. Jede Region hat ihre Eigenheiten. Aber eins verbindet sie: Alle sind auf der Suche nach dem Retter, dem positiven Helden. Das war schon immer so. Doch jeder Ansatz zur Befreiung führte die einfachen Menschen bisher in neue Gefangenschaft. Heute leben sie im Joch der ökonomischen Verhältnisse - in einer Anspruchslosigkeit, die den Zeiten spottet."
Film von Dieter Schumann (2001) fotos über www.ard-foto.de
00.00 Uhr Die Kelten 6-teilige Reihe. 5. Teil: Wahrheit und Legende
Das Jahr 1066 ist das wohl berühmteste Datum der britischen Geschichte. Es bezeichnet den Einfall und den Sieg der Normannen über Britannien und natürlich über die Kelten. Die prächtigen Schlösser der Normannen zieren noch heute die englische Landschaft, doch sie erinnern auch an die eiskalte Herrschaft ihrer ehemaligen Bewohner und an viele blutige Schlachten. Die Anglo-Franzosen etablierten die Feudalstruktur des Kontinents auf der britischen Insel. Das bedeutete, die Kelten verloren ihren Besitz, ihre Gesetze und sogar ihre Heldengestalten. Viele der mitteleuropäischen Literaturwerke des Mittelalters sind nichts weiter als poetisch ausgeschmückte alte keltische Legenden. Dabei hat keine Geschichte die Schreiber so fasziniert wie die des sagenumwobenen König Arthur.
Im 11. Jahrhundert begann die stetige Ausweitung englischer und französischer Macht auf die urtümlich keltisch gebliebenen Gebiete Wales, Irland und Schottland. Sie alle verloren ihre Unabhängigkeit. Es dauerte bis ins Jahr 1801, dann war auch das letzte keltische Volk - Irland - vom Vereinigten Königreich aufgesogen worden.
Film von Glyn Shakeshaft (2000) fotos über www.ard-foto.de
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