Phoenix-Programmhinweis
Sommerprogramm
Samstag, 25. August 2001
Bonn (ots)
Menschen 13.30 Uhr Aus freien Stücken Ein Tag im Café Stoffwechsel
Sie wollte einen Millionär und bekam ihn - in den USA. Sie lebte in Luxus und Überfluss. Später suchte sie nach dem inneren Reichtum. Nach der Wende kam die heute 75jährige Sabine Ball zurück nach Deutschland - nach Dresden. Sie begegnete Jugendlichen ohne Hoffnung und Ziele und gründete mit einigen ehrenamtlichen Mitarbeitern das Café Stoffwechsel in der Dresdener Neustadt. Ein Ort, an dem jeder willkommen ist. Hier gibt es Gespräche für die Seele und Suppe gegen den Hunger. Neben dem Café wurde ein Haus gepachtet, das zur Zeit für eine betreute Wohngemeinschaft Jugendlicher renoviert wird. Die gesamte Arbeit von Sabine Ball beruht auf Spenden und Gottvertrauen. Von letzterem hat sie mehr als genug. Film von Martin Blachmann (2001)
14.45 Uhr PHOENIX - Thema: Karneval der Kulturen
SFB-Übernahme vom 3.6.01
Auslandsreportage 18.45 Uhr Galapagos - verlorenes Paradies?
Mitte Januar 2001 havarierte ein Tanker vor den Galapagos-Inseln, 900.000 Tonnen Öl liefen aus und bedrohten das einzigartige Ökosystem. Diese Inseln im Pazifik vor der Küste Ecuadors gelten als eine Art "entwicklungsgeschichtliches Labor" der Natur. So entwickelte Charles Darwin seine berühmte Evolutionstheorie auf der Basis seiner Beobachtung der Tier- und Pflanzenwelt der Galapagos. Nun sei die Gefahr von diesem einzigartigen Naturerbe gebannt, erklären die offiziellen Stellen in Ecuador. Vielleicht. Vielleicht lässt sich erst in einigen Jahren eine Bilanz ziehen. Trotz der häufigen Tankerunfälle geschieht nichts, um dort Natur und Umwelt zu schützen. Und niemand weiß, ob nicht der nächste Tankerunfall das einzigartige Paradies auf den Galapagos zerstört. Film von Walter L. Brähler (2001)
Europa und die Welt 20.15 Uhr Beiderseits der Oder - Po obu stronach Odry Ein deutsch-polnisches Magazin (5)
Kaliningrad - was wird aus dem "Brückenkopf und Flugzeugträger des russischen Imperiums"? Mit dieser Frage befassen sich Susanne Gelhard und ihr polnischer Kollege Michal Maliszewski in der fünften Ausgabe des deutsch-polnischen Magazins.
Sie zeigen vor allem die wirtschaftlich-sozialen Verhältnisse der russischen Enklave, die auch "die russische Insel" genannt wird. Sie wird von Moskau kontrolliert , ist aber umringt von Reformstaaten, die nach Westen streben. Was wird aus Kaliningrad, wenn Polen, Litauen, Lettland und auch Estland zur EU gehören? Angesichts der Schwierigkeiten mit dem Aufbau neuer Industrie und obwohl BMW, gelockt von Steuer- und Zollvergünstigungen der Regierung zur Stärkung des Wirtschaftsstandortes, erst vor kurzem ein Montagewerk dort eröffnete, schwindet die Hoffnung auf neue Investoren aus Russland und auf den Aufbau neuer Wirtschaftsbeziehungen.
Wie kann man dem Schmuggel zwischen Russland und Polen entgegenwirken? Grenzkontrollen von Seiten Polens, verschärft wegen des geplanten Beitritts in die EU, zeigen angesichts der Armut, der Arbeitslosigkeit und der Bestechlichkeit der Zöllner kaum Wirkung.
Der "Abtreibungstourismus" stellt ein weiteres Problem Kaliningrads dar. Die Behörden verschließen nach der Verschärfung des polnischen Abtreibungs- Gesetzes vor ein-einhalb Jahren die Augen vor der reellen Zahl, der in Kaliningrad vorgenommenen, illegalen Abtreibungen bei polnischen Frauen.
Unter dem Aspekt "Kaliningrad - geschlossene Militärzone oder wirtschaftspolitisches Experiment?" versucht das Magazin, Fragen zu zukünftiger Isolation oder Integration in der EU sowie die Möglichkeit, ob eine Annäherung von Ost und West mit Polen als Vermittler möglich wird, zu klären. Moderation: Susanne Gelhard (2001)
Spuren der Geschichte 21.00 Uhr Geschichte(n) aus Amerika 7-teilige Reihe. 6. Teil: Die verdammten Rothäute
Die Geschichte des Niedergangs der indianischen Stämme in den nördlichen USA zwischen Mitte und Ende des 19. Jahrhunderts ist eine ununterbrochene Kette von gebrochenen Verträgen durch die Weißen. Dagegen haben sich die Indianer aufzulehnen versucht. Ortsnamen wie Sand Creek, Washita River und Wounded Knee Creek erinnern an die Massaker der Soldaten an den Indianern. Film von Peter Prestel und Rudolf Sporrer (2000)
Land und Leute 21.45 Uhr Dienstort Wasser Havelkaiser und Spreekapitäne Mit Berliner Binnenschiffern unterwegs
Keine andere Metropole Europas hat so viele Flüsse, Kanäle und Seen wie Berlin. Dieses "Spree-Athen" ist eine Welt für sich, voller Berliner Originale, Käuze und Eigenbrötler. Die einen verbringen als Freizeitkapitäne ihr halbes Leben auf dem Wasser, schippern mit ihren Jollen durch die märkische Wasserwelt, die anderen schleppen mit ihren Kähnen die unterschiedlichsten Güter nach Berlin. Ja, es gibt sogar welche, die wohnen auf dem Wasser - in Hausbooten an der Tiergartenschleuse. Dieses "Spree-Athen" ist voller alter Geschichten und neuer Anekdoten. Und die machen natürlich am Stammtisch der Binnenschiffer immer wieder ihre Runde. Film von Yvonne Kalinowski und Norbert Kron (2000)
22.15 Uhr Die wilden 60er Jahre 6-teilige Reihe, 6. Teil: Vor uns das Paradies Zukunftsvisionen und Technikeuphorie
In den 60er Jahren sind viele der Überzeugung, man könne durch staatliche Planung Wirtschaftskrisen für alle Zeiten vermeiden und Wohlstand und Vollbeschäftigung für alle sichern. In diesem Jahrzehnt plant und lenkt der Staat in zunehmendem Maß Wissenschaft und Technik, verknüpft mit großen Hoffnungen an den technologischen Fortschritt: Die Kernenergie z.B. gilt als "saubere" Energie der Zukunft. Noch hat "Fortschritt" eine eindeutige Richtung: hin zum Besseren. Aber es regt sich auch Kritik: Gegen die "Unwirtlichkeit der Städte" und ihre "Wohnmaschinen", gegen die Zerstörung der Natur. In dieser Folge zu Wort kommen u.a. der Wissenschaftler Klaus Traube, der Gewerkschafter Franz Steinkühler und der Journalist Günther Siefarth, der den Fernsehzuschauern die Mondlandung präsentierte. Film von Hermann G. Abmayr (2000)
Dokumentarfilm 23.15 Uhr Flucht
1934 muss der aus Frankreich stammende jüdische Maler Leopold Mayer Deutschland verlassen. Er reist nach Luxemburg, Belgien, England und Frankreich, erhält aber nirgendwo eine Aufenthaltsgenehmigung. 1935 ist er gezwungen, nach Deutschland zurück zu kehren. Dort wird ihm Berufsverbot erteilt und die deutsche Staatsangehörigkeit aberkannt. Mayer geht erneut nach Frankreich. Als die Deutschen Paris besetzen, wird er bald von der Gestapo verfolgt. Ebenso wie zuvor in Deutschland, werden nun auch seine Kunstwerke der Pariser Zeit zerstört. Mayer muss fliehen. Er wird in Lagern der Vichy-Regierung interniert, kann aber immer wieder entkommen. 1944 gelingt ihm die Flucht in die Schweiz. Die Fluchtwege und Verstecke vor der Gestapo und auch vor der französischen Gendarmerie führen ihn in den Kriegsjahren kreuz und quer durch Frankreich. Der Film folgt diesen Wegen. Ein Zyklus von Bildern, die Leo Maillet - wie er sich seit 1942 nennt - auf der Flucht malte, bilden das Rückgrat des Films. Peter Nestler unternimmt die Reise auf den Fluchtwegen Leo Maillets zusammen mit dessen Sohn Daniel, der auch Maler geworden ist. Film von Peter Nestler (2000)
Der renommierte europäische Dokumentarist Peter Nestler, 1937 in Freiburg geboren, lebt in Schweden. Seit 1962 sind unter seiner Regie mehr als fünfzig Kurz- und Dokumentarfilme entstanden.
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