Höppner: Problem ist die Stimmung in Ostdeutschland
Berlin/Bonn (ots)
Im Vorfeld des Ost-Parteitages der SPD am 10. März in Magdeburg äußerte sich der Ministerpräsident Sachsen-Anhalts, Reinhard Höppner, im PHOENIX-Interview zur Perspektive seiner Partei bei der Landtagswahl am 21. April.
Für Höppner ist das negative emotionale Klima die größte Schwierigkeit in Ostdeutschland: "Das Problem ist, dass wir es mehr mit Stimmungen als mit Fakten zu tun haben". "Wenn die Taten zählen würden, dann wäre mir nicht bange. Wenn die Bürger mit offenen Augen durch ihre Städte gehen, dann können sie gar nicht bestreiten, dass unheimlich viel voran gegangen ist", sagte Reinhard Höppner bei PHOENIX. Der Solidarpakt, der bis 2019 geplant ist, sei eine Generationenaufgabe. Die Bürger in Ostdeutschland haben sich laut Höppner auf einen "Sprint eingestellt, jetzt aber festgestellt, es wird ein Langstreckenlauf." Auf dem Parteitag in Magdeburg wolle die SPD deutlich machen, was "im Hinblick auf die Zukunft Ost in Gang gesetzt wurde und aufzeigen, dass wir die richtigen Schwerpunkte gesetzt haben."
Den Kanzlerkandidaten der Union, Edmund Stoiber, sieht Höppner in Ostdeutschland nicht als starken Konkurrenten, da er sich bei seiner bisherigen Politik nicht für die Interessen Ostdeutschlands eingesetzt habe. Er sagte dazu: "Ausgleich kann Stoiber nicht organisieren, das hätte er ja in Bayern machen können." "Bayern hat die Klagen zum Länderfinanzausgleich mitangestrengt und wollte den armen Ländern in die Kasse greifen. Man brauche nur den Münchner Raum mit Oberfranken zu vergleichen, wo die Betriebe geschlossen werden, und wo es übrigens fast so aussieht wie in einigen Regionen Ostdeutschlands," so Höppner.
Rückfragen: PHOENIX Kommunikation Regina Breetzke Telefon 0228/9584 193 Fax 0228/9584 198
Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell