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Katastrophenforscher Dombrowsky: Zivilschutz erst in 10 Jahren gegen Terroranschläge gerüstet

Bonn / Berlin (ots)

Der Katastrophenforscher Wolf Dombrowsky
geht davon aus, dass der Zivilschutz für die deutsche Bevölkerung
erst in zehn Jahren an die neue terroristische Bedrohungslage
angepasst sein wird. Derzeit könnten lediglich bis zu 100 Verletzte
eines Anschlags versorgt werden, sagte Dombrowsky am Donnerstagabend
im Fernsehsender PHOENIX. "Alles, was über diese Zahl hinaus geht,
ist vom bestehenden Katastrophenschutz nicht beherrschbar", betonte
der Leiter der Katastrophenforschungsstelle an der Universität Kiel.
Befehls- und Koordinationsstrukturen seien eher auf lokale Ereignisse
zugeschnitten. Bei "flächendeckenden und lang andauernden
Schadensfällen" seien die Dienste überfordert.
"Verheerend" nannte Dombrowsky den "täglichen Schlendrian" bei den
betroffenen Einrichtungen. Es seien die "Kleinigkeiten, die nicht
stimmen, wie etwa die Telefonlisten in den Alarmplänen". Unbedingt
notwendig sei die Definition eines Schutzzieles, ein Generalplan und
"vernünftige Konzepte, die permanent geübt und aktualisiert werden
müssen".
Dombrowsky kritisierte zudem, dass es nach dem großflächigen Abbau
der Sirenen in den 90er Jahren "kein System für die Warnung der
Bevölkerung" gebe: "Bislang finden alle Aktivitäten hinter dem Rücken
der Menschen statt." Dabei seien Investitionen nicht unbedingt teuer:
Eine gute und umfassende Aufklärung etwa über die Internet-Seiten der
Innenministerien sei für wenig Geld zu machen.
Als Vorsorge vor Anschlägen empfahl Dombrowsky dem einzelnen
Bürger die Anschaffung von Schutzmasken, Atropin-Spritzen (Gegengift
gegen Insektizide), Antibiotika, sowie eines guten Verbandskastens
und eines Feuerlöschers.
Rückfragen:
PHOENIX Kommunikation, 
Jürgen Bremer, 
Telefon 0228/9584 190, 
Fax 0228/9584 198

Original-Content von: PHOENIX, übermittelt durch news aktuell

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