Schäuble: Rolle Polens nicht unterschätzen
"Weimarer Dreieck ein richtiger Ansatz"
Bonn / Berlin (ots)
Der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag, Wolfgang Schäuble, hat davor gewarnt, die Rolle Polens in Europa und für den europäischen Einigungsprozess zu unterschätzen. In der Sendung "Berliner PHOENIX Runde" sagte Schäuble: "Wir wirken ein wenig arrogant in polnischen Augen und das muss eigentlich nicht sein. Wir müssen uns doch nicht von den Amerikanern belehren lassen, dass Polen ein wichtiges Land in Europa ist." Polnische Gesprächspartnern hätten ihm immer wieder gesagt, dass "die Amerikaner Polen seit 1990 viel mehr Aufmerksamkeit entgegen gebracht haben". So hätten die amerikanischen Präsidenten den polnischen Präsidenten mehr Zeit gewidmet als der französische Präsident oder der deutsche Bundeskanzler. Auch um die baltischen Staaten hätten sich die USA gekümmert. "Die Amerikaner haben eine klügere Politik in dieser Frage betrieben", so der Unionsfraktionsvize.
Man solle nun "nicht den Fehler machen, jetzt die Polen für die Uneinigkeit unter den Europäern verantwortlich zu machen", sagte Schäuble mit Blick auf die polnische Unterstützung der amerikanischen Position im Irak-Krieg. Polen wie die anderen künftigen Mitglieder der Europäischen Union seien genauso gleichberechtigt. "Wichtig ist, dass wir darauf achten müssen, dass uns unsere Nachbarn im Osten nicht als überheblich ansehen", so Schäuble.
Auch müsse man darauf achten, und auch dort seien Fehler gemacht worden, dass "die Anderen in Europa nicht den Eindruck gewinnen, Frankreich und Deutschland kommandieren den Rest Europas". Das "Weimarer Dreieck" sei zwar ein "richtiger Ansatz", der "in die richtige Richtung geht". Wünschenswert sei aber auch, dass die Briten eine größere Rolle in Europa spielten. Dies setze jedoch ein größeres Engagement Großbritanniens in Europa voraus.
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