Ex-NATO-General Ramms: Deutschland sollte Lieferung von Leopard-I-Panzern an Ukraine diskutieren
Bonn (ots)
Der ehemalige NATO-General Egon Ramms hat im phoenix-Interview noch einmal die aus seiner Sicht entscheidende Bedeutung von Waffenlieferungen an die Ukraine durch den Westen betont und in diesem Zusammenhang auf die Verfügbarkeit von Leopard-I-Panzern hingewiesen. "Ich glaube, dass wir Deutschen uns in eine falsche Diskussion haben ziehen lassen, weil wir ausschließlich die Forderung der Ukraine nach dem Kampfpanzer Leopard II aufgenommen haben und diese diskutieren. Wir hätten auch andere Möglichkeiten mit mehr als 100 Leopard I, die sich bei der Industrie befinden, von daher geht die Diskussion möglicherweise in die falsche Richtung", sagte Ramms bei phoenix. Die Entscheidung müsse bald fallen. "Ich gehe davon aus, dass auch nach den mahnenden Worten von NATO-Generalsekretär Stoltenberg man sich intensiv mit diesem Thema beim Treffen der Ukrainegruppe am 20. Januar in Ramstein beschäftigen wird", so der NATO-General a.D. Die Hilfe sei aus seiner Sicht "zwingend erforderlich". "Wenn wir die Ukraine nicht unterstützen, wird sie diesen Krieg verlieren, und das ist etwas, was in keiner Weise in unserem Interesse liegt. Meiner Meinung nach, wird auch unsere Freiheit, Rechtstaatlichkeit und Demokratie in der Ukraine verteidigt und darum sollten wir ihnen alles geben, was sie brauchen", sagte Egon Ramms. Wann es zu möglichen Verhandlungen der Ukraine mit Russland komme, entscheide allein die Ukraine, derzeit erlaube die Situation keine Verhandlungen.
Einen möglichen Eintritt von Weißrussland in den Krieg, der aus der Sicht von Ramms durch den "Einsatz frischer Truppen" die Lage deutlich verändern würde, hält der ehemalige NATO-General zum gegenwärtigen Zeitpunkt für wenig wahrscheinlich. "Ich habe den Eindruck, dass sich Präsident Lukaschenko in Weißrussland, wenn auch Vasall von Russland, sehr geschickt verhält. Er gibt zwar den Russen Basen und Übungsplätze und führt mit ihnen gemeinsame Übungen durch, aber er hat offensichtlich kein Interesse daran, weißrussische Soldaten über die Grenze Richtung Ukraine zu schicken, das hat er bisher sauber vermieden. Ich denke, man sollte diesen Mann, mit Blick auf seine Schlitzohrigkeit, nicht unterschätzen", so Egon Ramms.
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