Russwurm (BDI): Dürfen Export-Kunden nicht vorschreiben, wie sie ihre Transformation umsetzen
Berlin/ Bonn (ots)
Der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Siegfried Russwurm, hat den Vorstoß der Bundesregierung kritisiert, Exporte nur noch fördern zu wollen, wenn sie klimafreundlich sind. Bei phoenix sagte Russwurm: "Wir können doch nicht für ein Exportland wie Deutschland all unseren Kunden vorgeben, wie sie ihre Transformation machen müssen. Der Käufer entscheidet, was er kaufen will. Ein Exportland wie Deutschland, das sagt, wir verkaufen nur an den, der unsere Planungen vollständig teilt, ist ein komischer Verkäufer." Deutschland habe viele Technologien anzubieten, die für die Transformation weltweit attraktiv seien. "Wenn ein Staat sagt, wir müssen erstmal von Holzkohle weg, wie im Senegal, und sie haben als Zwischenschritt vor, eine Gasinfrastruktur aufzubauen, dann zu sagen, ein deutsches Unternehmen, das eine Gasturbine liefern will, das kriegt dafür keine Förderung, das ist doch Unsinn", führte Russwurm als Beispiel an.
Außerdem forderte der BDI-Präsident ein Absenken der Stromsteuer für alle Verbraucher, bis klar sei, wie die Energiesituation nach einem möglichen Umbau im Jahr 2030 wirklich aussehe. Im phoenix-Gespräch sagte Russwurm: "Wir müssen uns ehrlich machen und wissen, was kostet das Ganze, dann, wenn wir alles aufgebaut haben, was wir brauchen. Bis dahin können wir für alle Stromverbraucher die Stromsteuer senken. Es ist völlig unsinnig, umbauen zu wollen auf eine All Electric Society, und dabei die Kilowattstunde zu besteuern, Netzentgelte auf alle umzulegen, auch das ist kontraproduktiv." In einem weiteren Schritt, so ergänzte Russwurm, gehe es dann darum, hochenergieintensive Industrien zu unterstützen. "Es gibt Industrien, die im globalen Wettbewerb stehen und hochenergieintensiv sind, wenn wir denen nicht kurzfristig helfen, dann gehen bei uns in Deutschland die Lichter aus", so der BDI-Präsident.
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