Stefanie Babst (NATO-Expertin): Neue strategische Dynamik für Ukraine nötig
Kiel/Bonn (ots)
Stefanie Babst fordert eine gemeinsame Linie von Frankreich und Deutschland bei der Unterstützung der Ukraine. Anlässlich des Staatsbesuchs des französischen Präsidenten in Deutschland sagte die NATO-Expertin dem TV-Sender phoenix, sie hoffe, dass Emmanuel Macron Bundeskanzler Olaf Scholz für "eine neue strategische Dynamik" gewinnen könne. "Wir unterstützen die Ukraine scheibchenweise", sagte Babst. Das habe das Land in eine "sehr diffizile Lage" gebracht. "Es sterben jeden Tag Menschen und ich weiß nicht, wie Herr Scholz, der sich ja ganz offensichtlich im Wahlkampf befindet, es vereinbaren kann zu sagen: er ist mit all diesen Dingen durchaus einverstanden, Deutschland tut was es kann."
Die beim gestrigen Bürgerfest in Berlin geforderten diplomatischen Verhandlungen mit Russland sieht Babst aktuell nicht als strategische Option. Man könne nicht diplomatische Gespräche mit einer Seite führen, die täglich "60 bis 70 oder noch mehr Raketen und Drohnen mit tödlichster Wirkung auf Menschen schießt und ganz bewusst Menschen terrorisiert", so Babst weiter. Putin habe die Wahl, seine Truppen zurückzuziehen, aber das tue er nicht. "Das ist für mich ein Zeichen, dass er von seiner strategischen Absicht auch nicht nur einen Zentimeter abweicht, die Ukraine als Staat in der Mitte Europas, als unseren Nachbarn zu zerstören", so Babst gegenüber phoenix.
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