Shimon Stein (ehemaliger israelischer Botschafter in Deutschland): Freude, Sorge und Wut über das Abkommen zwischen Israel und Hamas
Berlin/Bonn (ots)
Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland, Shimon Stein, blickt im phoenix tagesgespräch mit gemischten Gefühlen auf das Abkommen der israelischen Regierung und der Hamas. "Ich begegne diesem Abkommen mit Freude, mit Sorge und mit Wut", so Stein. Freude empfindet der ehemalige Diplomat darüber, dass nun endlich die israelischen Geiseln befreit würden. Sorgen habe Stein über die Zukunft und die Implementierung des Abkommens. Wütend mache ihn, dass alles was jetzt beschlossen worden ist, auch schon im Mai hätte beschlossen werden können. Dadurch wären weitere getötete Geiseln und Soldaten vermeidbar gewesen. Schuld daran sei sowohl die Hamas als auch der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu.
Der ehemalige israelische Botschafter in Deutschland wirft Netanjahu auch eine verfehlte Kriegspolitik vor. Netanjahu hätte von Anfang an unrealistische Ziele wie zum Beispiel "den totalen Sieg über die Hamas verfolgt, was ja nie passieren konnte." Zudem habe er eine Koalition mit rechtsextremen Parteien zusammengestellt, deren messianisches Ziel die völlige Okkupation und Besiedelung des Gaza-Streifens sei.
"Die Abschreckung, die heißt Trump" betont Stein seine Dankbarkeit gegenüber dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump. "Ohne ihn wären wir nicht zu diesem Abkommen gekommen", so Stein weiter. Er sei zwar unberechenbar und ungeduldig, doch man könne nur hoffen, dass Trump dranbleibe und dafür sorge, dass sich sowohl die Hamas als auch Netanjahu an das Abkommen halten.
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