"mein ausland - Das Kambodscha-Tribunal. Gerechtigkeit für die Opfer der Killing Fields?" PHOENIX-PROGRAMMHINWEIS für Sonntag, 2. Oktober 2005, 21.00 Uhr, Erstausstrahlung
Bonn (ots)
Auf den Killing Fields von Kambodscha starben über eine Million Menschen. Opfer eines gigantischen Menschenversuchs der kommunistischen Roten Khmer mit der Bevölkerung des eigenen Landes. Die "Steinzeitkommunisten" unter der Füh-rung des ehemaligen Lehrers Pol Pot wollten ihr Land in den Urzustand versetzen. Die städtische Bevölkerung wurde aufs Land getrieben. Alles Ausländische war verboten. Lehrer, Studenten, Ärzte, Intellektuelle wurden sofort erschlagen. Vier Jahre währte die Herrschaft der Roten Khmer. Dann marschierte das Nachbarland Vietnam in Kambodscha ein, befreite das Land und installierte ein ihm genehmes Regime. Bis heute ist kein Verantwortlicher für die Massaker auf den Killing Fields vor ein ordentliches Gericht gestellt worden. Das soll nun anders werden. Die Vereinten Nationen und das Land Kambodscha haben ein internationales Tribunal gegen die Täter von damals vereinbart. Ob das Verfahren allerdings wirklich Gerechtigkeit für die Opfer bringen wird, bleibt fraglich. Vor Gericht gestellt werden sollen nur wenige Haupttäter. Viele Mitglieder der heutigen Regierung von Kambodscha waren selbst Rote Khmer. Vor allem untere und mittlere Kader sitzen noch immer in öffentlichen Ämtern. Und selbst der alte König von Kambodscha scheint nicht unschuldig an der Herrschaft der Roten Khmer. Er soll nicht einmal als Zeuge vor dem Tribunal aussagen.
Robert Hetkämper und das Team aus dem ARD-Studio Singapur haben Kambod-scha seit Jahren mehrfach bereist. Die neueste Ausgabe von "mein ausland" be-leuchtet die Hintergründe des Tribunals gegen die Roten Khmer und zeigt ein Land, das noch immer unter der Last seiner Geschichte leidet.
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