stern TV: Ex-CDU-Generalsekretär Meyer zahlte Spende nicht
SOS-Kinderdörfer warten auf 81.000 Euro - Interview mit Günther Jauch
Köln (ots)
Der ehemalige CDU-Generalsekretär Laurenz Meyer hat die der Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer versprochene Spende von etwa 81.000 Euro bislang nicht gezahlt. Dies bestätigte der Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit, Georg Willeit, im Interview mit stern TV. Nach der Pressekonferenz von Meyer unmittelbar vor Weihnachten habe die Organisation zu keinem Zeitpunkt Kontakt zu dem CDU-Politiker gehabt. Es habe weder ein Telefonat mit Meyer noch eine Überweisung gegeben.
Meyer hatte die Spende angesichts der Kritik wegen der Zahlungen durch den RWE-Konzern am 20. Dezember angekündigt. Doch nach der Pressekonferenz war der politische Druck auf den ehemaligen CDU-Generalsekretär nochmals gewachsen, so dass er sein Amt am 22. Dezember schließlich doch aufgeben musste.
"Wir warten immer noch auf eine persönliche Reaktion von Laurenz Meyer, und wir warten natürlich auch auf seine Spende. Er hat ein öffentliches Versprechen gemacht", sagt Willeit, der am Mittwochabend live zum Interview mit Günther Jauch bei stern TV ist. "Mit 81.000 Euro ist zum Beispiel der Unterhalt aller Familien eines SOS-Kinderdorfes in Rumänien oder Guatemala für ein Jahr gesichert", fügt der Geschäftsführer der SOS-Kinderdörfer weltweit hinzu.
Meyer hatte am 20. Dezember mit Blick auf die Zahlungen durch seinen früheren Arbeitgeber wörtlich erklärt: "Die für Mai 2000 vorgesehene Auszahlung der vereinbarten 160.000 DM ist unter Abzug von Steuern am 19. Juli 2000 erfolgt. Aufgrund der Vertragsgestaltung ist diese Zahlung rechtlich korrekt. Dennoch ist mir mit Blick auf die Probleme vieler Menschen in diesen Tagen bewusst, dass nicht verstanden wird, dass ich seinerzeit dieses Geld angenommen habe, obwohl ich ins Unternehmen zurückgegangen bin. Ich werde deshalb diesen Betrag, der mir aus diesem Vertrag unter dem 19. Juli 2000 zugeflossen ist, für wohltätige Zwecke, genauer gesagt für die SOS-Kinderdörfer spenden."
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