Jahrespressekonferenz 2006
Allianz Private Krankenversicherungs-AG
"Wir wollen unsere Wettbewerbsposition nachhaltig stärken"
München (ots)
Neugeschäft in der Vollversicherung legte erstmals wieder zu Jahresüberschuss im dritten Jahr in Folge gesteigert / Zwei neue Vollversicherungs-Produkte eingeführt
Die anhaltende Diskussion um die Gesundheitsreform und die damit verbundene Verunsicherung der Bürger hat das Geschäftsjahr 2005 geprägt. Trotzdem konnte die Allianz Private Krankenversicherungs-AG (APKV) das Neugeschäft insgesamt um 0,8 Prozent steigern, insbesondere das Neugeschäft in der Vollversicherung legte erstmals seit 2003 wieder zu. "Wir sind von der kapitalgedeckten Vollversicherung überzeugt", sagte der Vorstandsvorsitzende Dr. Ulrich Rumm auf der Jahrespressekonferenz in München. Daher hat die Allianz Private ihr Produktangebot weiter verbessert und zwei neue Tarife - für Selbstständige ab dem 21. Lebensjahr (Tarif ES 600) und für Angestellte nach dem Primärarztprinzip (Tarif VSi O) - eingeführt, die auf die veränderten Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind. Das versicherungsgeschäftliche Ergebnis ist leicht von 338 Millionen Euro auf 296 Millionen Euro gesunken. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote beträgt 9,7 Prozent und liegt nach wie vor deutlich über dem angestrebten Ziel von jährlich 7 Prozent. Der Jahresüberschuss kletterte im dritten Jahr in Folge und lag 2005 bei 65 Millionen Euro.
Die Beitragseinnahmen sind um 0,7 Prozent auf 3 Milliarden Euro gestiegen. Der Großteil der Zunahme geht dabei auf das Neugeschäft zurück. Hinzu kommen in kleinerem Umfang Beitragsanpassungen sowie der gesetzliche Beitragszuschlag.
Trotz der schwierigen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen lag der Schwerpunkt im vergangenen Jahr auf dem Segment der Vollversicherung. Das zahlte sich aus. Das Neugeschäft legte in diesem Bereich erstmals seit 2003 wieder zu. In der Zusatzversicherung ist ein Rückgang zu verzeichnen. Das Neugeschäft insgesamt stieg um 0,8 Prozent.
Auf die Vertriebskanäle aufgeschlüsselt ergibt sich folgendes Bild: Die Hauptberufliche Organisation der APKV und der Maklervertrieb konnten das Neugeschäft steigern, während dies in der Ausschließlichkeitsorganisation der Allianz Versicherungs-AG und der Dresdner Bank rückläufig war. Über die drei vergangenen Jahre hinweg hat die Allianz Private über die Dresdner Bank mehr als 20.000 Kunden gewonnen.
Der Bestand in der Vollversicherung ist bis zum Jahresende 2005 um 1,2 Prozent gesunken. In der Zusatzversicherung blieb der Bestand mit plus 0,3 Prozent nahezu auf Vorjahresniveau. Die Zahl der versicherten Personen ging insgesamt geringfügig um 0,2 Prozent zurück und liegt Ende 2005 bei knapp 2,4 Millionen Kunden.
Ertragslage auf hohem Niveau stabilisiert
Die Aufwendungen für Versicherungsfälle stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 2,3 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Kostentreiber waren vor allem die Arzneimittel, die Ausgaben kletterten um 4,8 Prozent. Für stationäre Behandlungen stiegen die Kosten um 3,3 Prozent, im Zahnbereich um 3,2 Prozent. Beim Krankentagegeld sanken hingegen die Aufwendungen um 1,9 Prozent.
Die Schadenquote konnte mit Hilfe des Leistungs- und Gesundheitsmanagements erneut auf niedrigem Niveau gehalten werden. Sie stieg um 0,8 Prozentpunkte auf 78,7 Prozent.
Der Aufwand für den Versicherungsbetrieb inklusive Abschlusskosten und Verwaltungsaufwendungen erhöhte sich um 7,3 Prozent auf 353 Millionen Euro.
Das versicherungsgeschäftliche Ergebnis sank von 338 Millionen Euro auf 296 Millionen Euro. Die versicherungsgeschäftliche Ergebnisquote liegt mit 9,7 Prozent immer noch deutlich über dem durchschnittlich angestrebten Ziel von 7 Prozent.
Jahresüberschuss zum dritten Mal in Folge gesteigert
Der Kapitalanlagebestand stieg im Berichtszeitraum um 7,5 Prozent auf 15 Milliarden Euro. Das Kapitalanlageergebnis - alle Erträge abzüglich aller Aufwendungen - belief sich auf 631 Millionen Euro. Das entspricht einem Minus von 34 Millionen Euro. Die Nettoverzinsung betrug 4,4 Prozent. Die APKV verfolgt eine sicherheitsorientierte Anlagepolitik. Über 90 Prozent der Kapitalanlagen sind in festverzinslichen Wertpapieren investiert.
Auch das Reservepolster konnte die APKV erneut stärken. Die RfB-Quote kletterte von 21,4 Prozent auf 24,8 Prozent. Davon profitieren allein die Kunden. Aus diesem Topf können notwendige Beitragsanpassungen abgefedert oder gedämpft werden oder Beitragsrückerstattungen bei Schadenfreiheit bedient werden. Im vergangenen Jahr wurden rund 28,6 Millionen Euro an rund 125.000 Kunden ausbezahlt.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die Allianz Private einen Jahresüberschuss von 65 Millionen Euro erwirtschaftet und das Ergebnis bereits zum dritten Mal in Folge im Vorjahresvergleich steigern können.
Im Jahresdurchschnitt beschäftigte die drittgrößte Private Krankenversicherung im Berichtszeitraum 3.844 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, knapp 3 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Zahl der hauptberuflichen Vertreter ging geringfügig von 1.018 auf 1.009 zurück.
Ausblick
Für das laufende Geschäftsjahr 2006 erwartet die APKV ein Beitragswachstum von etwa 1 bis 2 Prozent. Der Grund für dieses moderate Wachstum ist die bessere Schadenentwicklung in der Vergangenheit und die damit einhergehenden durchschnittlich geringen Beitragsanpassungen in 2006.
Die niedrige Schadenquote von 2005 lässt sich in diesem Jahr wahrscheinlich nicht mehr wiederholen. Die APKV wird auch 2006 ihre sicherheitsorientierte Anlagepolitik fortsetzen und weiter die Investitionen in festverzinsliche Anlagen optimieren. Als weiteres Serviceangebot soll die Zahl der Patientenbegleiterinnen, die sich um Versicherte mit schweren Erkrankungen oder nach einem Unfall kümmern, aufgestockt werden.
Krankenversicherungen sind ein Zukunfts- und Wachstumsmarkt
Im November 2005 wurden die Versicherungsgesellschaften der Allianz in Deutschland, die Allianz Private Krankenversicherungs-AG, die Allianz Versicherungs-AG und die Allianz Lebensversicherungs-AG, unter dem Dach der Allianz Deutschland AG zusammengefasst. Die rund 1.000 Vertreterinnen und Vertreter der Hauptberuflichen Organisation werden seit Jahresbeginn von der neuen Allianz Beratungs- und Vertriebs-AG (ABV) unterstützt.
"Mit diesem neuen Geschäftsmodell wollen wir unsere Wettbewerbsposition nachhaltig stärken und weiter wachsen", sagte Dr. Ulrich Rumm. Das Potenzial für die Sparte Krankenversicherung sei enorm. Denn: Von 20 Millionen Kunden der Allianz in Deutschland haben nur 4,2 Millionen einen Vertrag bei der APKV.
Hohe Erwartungen an die Gesundheitspolitik
Vom Gelingen der Gesundheitsreform der Großen Koalition hängt sehr viel ab: einerseits eine auf lange Sicht hochwertige und bezahlbare medizinische Versorgung, andererseits die Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt.
Eine sinnvolle Reform muss daher mehrere Komponenten abdecken:
1) Der Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung müsste auf das medizinisch Notwendige reduziert werden.
2) Der Krankenversicherungsbeitrag muss dringend von den Lohnzusatzkosten abgekoppelt werden.
3) Es ist unumgänglich, die Kapitaldeckung in der Kranken- und Pflegeversicherung zu stärken.
4) Der "Gesundheits-Soli für alle" zur Finanzierung familienpolitischer Ziele ist eine denkbare Lösungsoption. Das wäre auch gerecht, da alle - gesetzlich wie privat Versicherte - gemäß ihrer tatsächlichen Leistungsfähigkeit herangezogen werden und die gleichen Leistungsansprüche haben.
Das derzeit viel diskutierte Fondsmodell ist jedenfalls nur ein anderes Instrument für die Umverteilung innerhalb der Gesetzlichen Krankenversicherung und löst nicht das Problem der Nachhaltigkeit. Die Private Krankenversicherung ist dagegen kapitalgedeckt und somit weitgehend zukunftssicher finanziert.
Auch eine weitere Anhebung der Versicherungspflichtgrenze wäre im Sinne der Nachhaltigkeit äußerst kontraproduktiv: "Jeder, dem ein Wechsel in die kapitalgedeckte Private Krankenversicherung verboten wird, fällt später im Umlagesystem den dann Erwerbstätigen zur Last", so Dr. Ulrich Rumm.
Allianz Private Krankenversicherungs-AG 2005
2005 2004 VÄ. in %
Beitragseinnahmen Mio EUR 3.042,0 3.019,7 +0,7% Bestand Kapitalanlagen Mio EUR 15.005,4 13.959,3 +7,5% Jahresüberschuss Mio EUR 65,0 60,0 +8,3%
Versicherungs- geschäftliche Ergebnisquote 9,7% 11,2% -1,5%-Pkte Schadenquote 78,7% 77,9% +0,8%-Pkte Verwaltungskostenquote 3,2% 3,0% +0,2%-Pkte Abschlusskostenquote 8,4% 7,9% +0,5%-Pkte Nettoverzinsung 4,4% 5,0% -0,6%-Pkte RfB-Quote 24,8% 21,4% +3,4%-Pkte RfB-Zuführungsquote 9,1% 11,6% -2,5%-Pkte Überschussverwendungsquote 84,5% 88,7% -4,2%-Pkte
Mitarbeiter (Jahresdurchschnitt) 3.844 3.956 - 2,8% Zahl der hauptberuflichen Vertreter 1.009 1.018 -0,9%
Weitere Presseinformationen der Allianz Privaten Krankenversicherungs-AG finden Sie im Internet unter www.allianzgroup.com/aktuell.
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Soweit wir in dieser Meldung Prognosen oder Erwartungen äußern oder unsere Aussagen die Zukunft betreffen, können diese Aussagen mit bekannten und unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren hier nicht aufgeführten Gründen ergeben sich eventuell Abweichungen aus Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der Wettbewerbssituation. Abweichungen können außerdem aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten beziehungsweise -tendenzen resultieren. Auch die Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse, sowie Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich steuerlicher und gesundheitspolitischer Regelungen, können einen wesentlichen Einfluss ausüben. Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung Zukunftsaussagen zu aktualisieren.
Keine Pflicht zur Aktualisierung
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