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Ostsee-Zeitung: Kommentar zur Armut

Rostock (ots)

Beschämend. Der Entwurf des neuen Armuts- und
Reichtumsberichtes der Bundesregierung, von SPD-Sozialminister Olaf 
Scholz offenbar auch als Gegengewicht zur virtuellen 
Steuersenkungsdebatte der letzten Tage gedacht, erteilt der 
Sozialpolitik der letzten Jahre ein glatte Sechs. Armut in der an 
sich reichen Bundesrepublik ist dabei weniger die Frage des 
Sattessen-Könnens, sondern Armut schmälert die Teilhabe an der 
Gesellschaft. Zum tristen Befund gehört auch, dass die Reformen der 
letzten Jahre, dass Minijobs, Leiharbeit und Niedriglöhne zwar zu 
mehr Beschäftigung für viele, aber kaum zu mehr Wohlstand geführt 
haben. Armut trotz Arbeit ist eine neue, bittere Erfahrung für 
Tausende. Der Politik muss mehr einfallen, um Armut wirksam zu 
begegnen, als nur nach Mindestlöhnen oder Steuersenkungen zu rufen. 
Gebraucht wird ein ganzer Strauß von Maßnahmen, kein ideologischer 
Streit.

Pressekontakt:

Ostsee-Zeitung
Harald Kroeplin
Telefon: +49 (0381) 365-439
harald.kroeplin@ostsee-zeitung.de

Original-Content von: Ostsee-Zeitung, übermittelt durch news aktuell

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