Ostsee-Zeitung: Zum Jahresbericht der Birthler-Behörde
Rostock (ots)
Die einstige DDR-Bürgerrechtlerin und heutige Chefin die Stasi-Unterlagen Marianne Birthler hat im Fall der zufällig gefundenen Kurras-Akten keine gute Figur abgeben. Vielleicht ist sie von eigenen Mitarbeitern sogar bewusst lange im Unklaren gelassen worden, welch brisantes Material sie in den kilometerlangen Aktenbeständen gefunden haben. Man kann Birthler aber nicht vorwerfen, sie habe Forschungen zur Stasi im Westen behindert oder gar unterdrückt. Das ist Unsinn. Birthler ist eine redliche Behördenchefin. Und sie hätte schlicht auch gar keinen Grund, gegen Stasi-Spitzel und -Verbrechen im Westen weniger engagiert vorzugehen als im Osten.
Die Stasi-Behörde hat aber auch aus einem anderen Grund Konjunktur. Die Akten werden gebraucht, um den wirklichen Opfern Renten zu ermöglichen. Und sie dienen der Wahrheitsfindung. Es war gut, die Hinterlassenschaft nicht zu vernichten. Das ganze Leben der einstigen DDR findet sich in den staubigen Stasi-Akten allerdings nicht.
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