Ostsee-Zeitung: Kommentar zum US-Waffenrecht
Rostock (ots)
Als Amerikas Waffenlobby nach dem Amoklauf von Newtown mit 28 Toten doch tatsächlich vorschlug, Lehrer zu bewaffnen, fanden das viele Deutsche - sorry - zum Kotzen. Gerade so, als ob man einen Vegetarier jeden Dienstag mit Buletten vollstopft, damit ihm an den sechs anderen Wochentagen garantiert übel von Fleisch ist. Die USA sind paranoid bezüglich ihres verfassungsgemäßen Waffenrechts - geboren im Unabhängigkeitskrieg gegen die Briten. Schätzungen gehen von 300 Millionen Waffen in Privatbesitz aus. Die Wahrscheinlichkeit, in den USA von einem Selbstmord-Attentäter erschossen zu werden, ist 40 Mal höher als in Deutschland. Jedes Jahr sterben in den USA 30 000 Menschen durch Waffengewalt - zehnmal mehr als bei den Terroranschlägen vom 11. September. Der Traum vom wehrhaften Bürger ist längst zum Alptraum geworden. Dass Präsident Barack Obama nun Sturmgewehre verbieten will, ist ein Anfang. Mehr nicht. Waffenbesitz für jedermann wird weiterhin so amerikanisch bleiben wie Disneyland und McDonald's. Verrückt!
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