Neue Westfälische: KOMMENTAR Vertriebenen-Präsidentin will in den Stiftungsrat Steinbach stellt sich stur JOHANNES PÖHLANDT
Bielefeld (ots)
Dass Polen im Streit um ein Dokumentationszentrum gegen Vertreibungen mit Erika Steinbach nicht zimperlich umgeht, steht außer Frage. Oft lassen sich konservative Politiker und Presse des Nachbarlandes mehr von deutschfeindlichen Ressentiments als von rationalen Überlegungen leiten. Ein polnisches Nachrichtenmagazin zeigte Steinbach einst in SS-Uniform auf dem Rücken von Gerhard Schröder. Doch auch die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen agiert alles andere als versöhnlich. Mit ihrem vorläufigen Verzicht auf den Sitz im Rat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" schien ein Kompromiss gefunden. Durch Steinbachs Ankündigung, den Sitz bei anderen Mehrheitsverhältnissen nach der Bundestagswahl doch einnehmen zu wollen, ist diese Annäherung dahin. Dass viele Polen Steinbach nicht im Stiftungsrat sehen wollen, ist verständlich. Schließlich votierte die CDU-Abgeordnete im Bundestag gegen die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze und äußerte Bedenken gegen den EU-Beitritt Polens. Steinbach könnte zugunsten eines anderen Vertreters des Vertriebenenbundes verzichten. So könnten die Vertriebenen ihre Interessen wahren, ohne Polen zu brüskieren. Durch Steinbachs Sturheit werden die deutsch-polnischen Beziehungen nun erneut auf eine harte Probe gestellt.
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