Neue Westfälische: Porsche Showdown ohne Verlierer STEFAN SCHELP
Bielefeld (ots)
Monatelang haben die Kontrahenten von Volkswagen und Porsche ihren Machtkampf mit Zähnen, Klauen und mit unfairen Attacken geführt. Und dann die Überraschung: Der Showdown kommt ganz ohne Verlierer aus. Sicher, Ferdinand Piëch ist es gelungen, seinen Kontrahenten Wendelin Wiedeking aus dem Konzern zu drängen. Das tut Piëchs Ego gut. Aber dass der bockige Westfale sich ohnehin nicht mehr lange würde halten können, war schon längst klar. Er hat sich schlicht verrechnet beim Versuch, in der Rolle des David Porsche den Goliath VW zu schlucken. Bei der Attacke hat er jede Menge Blech verbeult. Mit Wiedeking in führender Position wäre ein integrierter VW-Porsche-Konzern somit schlicht undenkbar gewesen. Aber Wiedeking bleibt der Verdienst, Porsche aus der Fast-Pleite ganz weit nach vorn gefahren zu haben. Ihm bleibt die Genugtuung eines Abschieds mit Applaus und Tränen. Und vielleicht am wichtigsten: Wiedeking kann sich über die Erkenntnis freuen, dass sein Porsche-Entschuldungsplan letztlich so umgesetzt wird, wie er ihn seit Wochen propagiert hat: Mit einer Kapitalerhöhung, für die die Eigentümerfamilien sorgen müssen und mit einem Einstieg des Emirats Katar. Mit dem Blick aufs große Ganze - und den hat der Ex-Porsche-Boss stets gehabt - wird deutlich, dass sogar Wiedekings ursprünglicher Plan aufgegangen ist. Angesichts der bedrohlichen EU-Steuerpläne für spritschluckende Sportwagen brauchte Porsche ein sparsames Beiprogramm aus Klein- und Mittelklasse-Wagen. Das sollte VW bieten. Genau das tritt jetzt ein. Wenn auch ohne Wiedeking.
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