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Neue Westfälische: Neue Westfälische (Bielefeld): Schuldenrekorde in Bund und Land Aberwitzig PETER JANSEN, DÜSSELDORF

Bielefeld (ots)

Beim Blick auf die Haushaltszahlen für 2010 wird
jedem angst und bange. Der neue Finanzminister Wolfgang Schäuble 
macht in Berlin 100 Milliarden Euro neue Schulden, der alte 
NRW-Finanzminister Helmut Linssen (beide CDU) muss sich knapp sieben 
Milliarden Euro leihen. Beide sitzen bereits jetzt auf gigantischen 
Schuldenbergen, über eine Billion Euro der eine, 130 Milliarden Euro 
Ende 2010 der andere. Beide haben sich per Grundgesetzänderung 
verpflichtet, ab 2016 bzw. 2020 ohne neue Schulden auszukommen.
Vor diesem Hintergrund muss die Frage, ob jetzt die Zeit für 
Steuersenkungen ist, mit einem klaren Nein beantwortet werden. Das 
sehen die meisten Menschen ein. Sie wissen, dass sie keine großen 
Geschenke machen können, wenn sie kein Geld in der Tasche und hohe 
Schulden bei der Bank haben. Stattdessen macht sich die schwarz-gelbe
Koalition im Bund, unterstützt unter anderem von NRW, daran, weitere 
Milliarden zu verteilen. Am aberwitzigsten ist die von der FDP 
durchgesetzte Begünstigung von Hoteliers, eine unglaublich dreiste 
Gefälligkeitsaktion für die eigene Klientel.
Schäuble, dem viele mehr Seriosität zugetraut hatten, hat sich 
schnell bei denen eingereiht, die Konsolidierung versprechen und das 
Gegenteil betreiben. Unverblümt kündigte er sogar an, dass harte 
Sparmaßnahmen nötig seien, dass man die fälligen Opfer aber erst nach
der Wahl in NRW nennen werde. Seine Parteifreunde Linssen und 
NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers werden es ihm danken. Bis zum 
9. Mai wird den Wählern vorgegaukelt, alles sei in Ordnung. Nach der 
Wahl werden sie dann zur Kasse gebeten.
Schulden sind die Steuererhöhungen von morgen, hat FDP-Chef Guido 
Westerwelle gesagt, als er noch nicht in der Regierung war. Wenn er 
zu diesem Satz steht, ist er einer der größten Steuererhöher aller 
Zeiten.

Pressekontakt:

Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
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