Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Ende des Kulturhauptstadtjahrs "Ruhr 2010" Ein Vorbild für OWL STEFAN BRAMS
Bielefeld (ots)
Das Kulturhauptstadtjahr geht zu Ende, wie es begann: mitten im Schnee und mit imposanten Bildern. Überhaupt ist es den Machern das ganze Jahr über gelungen, starke Bilder zu erzeugen. Doch Bilder verblassen nur allzu schnell. Was also bleibt von dieser 60 Millionen Euro teuren Investition in das Ruhrgebiet? Auf jeden Fall ein gesteigertes Selbstbewusstsein, eine höhere Identifikation mit der Region und ein mächtiger Werbeeffekt über die Region hinaus, denn vielen Menschen außerhalb des Ruhrgebiets dürfte nun viel deutlicher ins Bewusstsein gerufen worden sein, welch kulturellen Schatz dieser Ballungsraum mit seinen fünf Millionen Einwohnern zu bieten hat. Vor allem aber haben die 53 Städte des Ruhrgebiets, gerne als Großdörfer verspottet, es tatsächlich geschafft, über ihre Stadtgrenzen hinauszuschauen und gemeinsam große Projekte anzugehen. Vorbei scheint die Zeit, als Missgunst der Kitt des Ruhrgebiets war. Das zeigt sich auch daran, dass Projekte wie Schachtzeichen, Stillleben A 40 und auch die Zusammenarbeit von 20 Museen weitergehen sollen, die Beteiligten dafür bereits die Weichen gestellt und Zuständigkeiten geklärt haben. Erfreulich ist es, dass die 53 Städte trotz klammer Kassen ihren Anteil in Höhe von 2,4 Millionen Euro am Kulturhauptstadtjahr auch weiter fließen lassen werden, um wichtige Kulturvorhaben dauerhaft gemeinsam veranstalten zu können. Das Land ist mit derselben Summe dabei. Es lässt sich also doch etwas bewegen im Land. Auch das ist ein Signal, das von "Ruhr 2010" ausgeht. Vielleicht liegt darin ja auch ein Muster für Ostwestfalen-Lippe. Auch hier ist die Zusammenarbeit der 70 Städte und Gemeinden ja nicht gerade über Gebühr ausgeprägt. Das Ruhrgebiet überlegt das Dekadenprojekt "Ruhr 2020" aufzulegen, um weiter am Ball zu bleiben. Und wir in OWL?
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