Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar Horst Seehofer teilt aus Unterirdisch ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN
Bielefeld (ots)
Karl-Theodor zu Guttenberg ist weg, aber die Union kommt nicht zur Ruhe. CSU-Chef Horst Seehofer entpuppt sich nun als größter Guttenberg-Fan aller Zeiten. Der Grund ist klar: Vielen Wählern in Bayern ist der Doktortitel ihres Lieblings herzlich wurscht gewesen. Sein Sturz könnte Empörung schüren, die demnächst der CSU auf die Füße fällt. Seehofer sucht nach Schuldigen - und findet Annette Schavan und Norbert Lammert. Natürlich aber ist der Freiherr über sich selbst gestolpert. Trotzdem stimmt es, dass das Krisenmanagement unterirdisch war. Nicht nur das von Guttenberg selber. Sowohl die CSU als auch die CDU haben in der Verteidigung ihres Popstars eine schlechte Figur gemacht. Angela Merkel hat ihm einen Bärendienst erwiesen, als sie darauf hinwies, keinen Wissenschaftler eingestellt zu haben. Mit dieser Bemerkung hat sie die gesamte Wissenschaft erst richtig auf die Palme getrieben. Wenn Norbert Lammert von der Affäre als "Sargnagel für das Vertrauen in die Demokratie" sprach, muss die Frage erlaubt sein, ob er seine Erkenntnis zuvor Guttenberg selbst mitgeteilt hat. Vielleicht kam es manchem Unions-Parteifreund nicht ganz ungelegen, dass der strahlende Superstar auf einmal strauchelte. Doch daran werden CDU und CSU noch lange zu kauen haben.
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