Neue Westfälische (Bielefeld): Höhere Honorare für Zahnärzte Bitteres Modell Zahnmedizin PETER STUCKHARD
Bielefeld (ots)
In der Zahnmedizin hat sich die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) vom Fortschritt verabschiedet. Eine aufwändige Wurzelbehandlung zur Erhaltung des Zahns wird nicht übernommen. Ebenso wenig eine gründliche, qualitätsgesicherte professionelle Zahnreinigung. Künstliche Zahnwurzeln, die Implantate, spielen in der Leistungswelt der GKV ebenfalls keine Rolle. Zum Zahnersatz gibt es Zuschüsse, was darüber hinausgeht, muss der Patient selbst bezahlen. Dennoch bleibt festzuhalten: Die zahnmedizinische Grundversorgung funktioniert. Ein deutscher Kassenpatient kann noch immer kauen und man muss ihm auch nicht ansehen, dass er arm ist. Da ist unser Gesundheitssystem nach wie vor führend. Die Zahnärzte haben in den letzten Jahren von der Entwicklung profitiert. Sie konnten oder mussten auf Grund gesetzlicher Vorgaben immer mehr Leistungen privat nach der Gebührenordnung abrechnen. Das hat denjenigen mit einer einkommensstarken Klientel das Einkommen gesichert, vielleicht sogar vermehrt. Dass jetzt ausgerechnet die Leistungen teurer werden sollen, für die die GKV eh nur einen mageren Zuschuss gibt, ist für die Patienten bitter. Noch bitterer wäre es aber, Grundversorgung und Mehrleistung dienten als Modell für die humanmedizinische Versorgung.
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